Geschlossene Gaststätten und Wirtschaften: Das merkt auch die Fürstenberg-Brauerei. Obwohl die Gastronomen sich gerade viele Ideen einfallen lassen, wie sie sich in der der Corona-Krise über Wasser halten können. Doch in erster Linie geht es dann um Lieferservices und da spielt der Getränke- und vor allem der Bierverkauf eine verschwindend geringe Rolle in diesen Zeiten.
Fassbier, was bei Fürstenberg rund 30 Prozent der Produktion einnimmt, wird aktuell kaum noch benötigt. Und auch im Segment des Flaschenbiers, so gibt es die alkoholfreien Biere und Mischgetränke ja gar nicht im Fass, hat die Gastronomie ihren Anteil. Auch wenn die Gastronomie einer der wichtigsten Absatzmärkte für die Donaueschinger Brauerei ist, wenigstens läuft noch der Handel.

„Wir versuchen den zu erwartenden Umsatzrückgang mit dem, was möglich ist, abzufedern,“ sagt Regina Gerschermann, Leiterin Marketing-Abteilung bei der Brauerei. Oberstes Ziel für Geschäftsführer Georg Schwende sei es, die Arbeitsplätze und den Fortbestand des Unternehmens, das eine 737-jährige Geschichte hat, zu sichern. Seit Montag befinden sich Teile der Mitarbeiter in Kurzarbeit oder bauen Überstunden und Urlaub ab.
Wobei die Kurzarbeit aktuell nicht alle Abteilungen gleichermaßen trifft. Außendienstler beispielsweise haben schon allein aufgrund des Kontaktverbotes nicht viele Möglichkeiten, ihrer Arbeit nachzugehen. Auch wenn die Donaueschinger Brauerei, die sich in den vergangenen Jahren auf einem sehr guten Wachstumkurs befunden hatte, schon Krisenzeiten durchstehen musste: Keiner der Mitarbeiter kann sich daran erinnern, dass jemals Kurzarbeit angemeldet werden musste.
„Welche Abteilungen in welcher Form in Kurzarbeit gehen, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen“, erklärt Gerschermann. Durch das große Wachstum in den vergangenen Jahren haben sich in der Produktion beispielsweise viele Überstunden angehäuft, die nun erst einmal abgebaut werden müssen. Grundsätzlich herrsche aber in Brauerei eine Stimmung von Gelassenheit und Zusammenhalt und auch der Betriebsrat mit seiner Vorsitzenden Birgit Hauser-Gut an der Spitze würden den Weg mitgehen. Die Maßnahmen zur Zukunftssicherung wären in sehr guten und offenen Verhandlungen getroffen worden.
Schon früh – wesentlich früher als viele andere – hatte der Brauerei-Chef die Bedrohung durch Corona ernst genommen. Während andere noch dachten, es werde Deutschland nicht so hart treffen, legt Schwende bereits Anfang März schon das Augenmerk auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Wer einen Laptop hat, der ist seit diesem Zeitpunkt im Home-Office und auch in der Produktion wurden entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Im Vergleich zu anderen Branchen, wo Mitarbeiter in der Produktion eng zusammenstehen müssen, sei es auch kein Problem, in der Brauerei überall den Sicherheitsabstand zwischen den Mitarbeitern einzuhalten.