Furtwangen Die Betriebsleitung des neuen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Furtwangen ist bei Hauptamtsleiter Florian Merz angesiedelt. Ihm liegen nun die Zahlen für den Monat März vor. Insgesamt 556 Patienten seien in diesem ersten Betriebsmonat behandelt worden. Für den Hauptamtsleiter ein deutliches Zeichen: „Das MVZ wird gut angenommen.“ Es gebe sogar eine Warteliste mit jungen Patienten von weiter her.
Vorrang in der Behandlung hätten allerdings Kinder und Jugendliche aus dem oberen Bregtal, der Raumschaft Triberg oder Simonswald. Bei Anfragen darüber hinaus, beispielsweise aus Villingen-Schwenningen oder dem „hintersten Elztal“ sei eine Behandlung abhängig von den jeweiligen Kapazitäten. Wenn es offene Zeitfenster gebe, werde die Warteliste abtelefoniert, so Merz.
Mit dem MVZ hat die Stadt Neuland betreten. „Das ist schon erhebliche Mehrarbeit“, räumt der Hauptamtsleiter ein. „Wir versuchen, das, so gut es geht, zu stemmen.“ Es gebe noch nicht viele kommunale Beispiele zur Führung eines solchen Versorgungszentrums. Jetzt gehe es darum, Erfahrungen zu sammeln. Die erste Bilanz stimmt Merz aber zuversichtlich. Mit diesem Patientenaufkommen sei das MVZ wirtschaftlich zu betreiben. Wobei das Ziel der Stadt nicht sei, große Gewinne zu erzielen. Es gehe vielmehr darum, die medizinische Versorgung sicherzustellen. Eine Gewinnabsicht bestehe in dem Maße, um auch Investitionen in das MVZ finanzieren zu können. „Es darf kein Draufleg-Geschäft sein.“
Die nächste Aufgabe kündigt sich an. So beschäftigt sich die Stadt Furtwangen bereits mit einer Nachfolgelösung für die drei jetzt praktizierenden Kinderärzte im MVZ, die alle schon im Rentenalter seien, so Merz. Wie bei der Suche nach neuen, jüngeren Kinderärzten am besten vorgegangen wird, dazu möchte sich die Stadt auch Unterstützung ins Boot holen und beraten lassen. Wie soll die Stellenausschreibung aussehen, wo soll sie veröffentlicht werden, gibt es Möglichkeiten der direkten Ansprache von potenziellen Kandidaten?
Auf all diese Fragen sammelt die Stadtverwaltung nun die Antworten, um das weitere Vorgehen abzustecken. Bei der Ausschreibung werde „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ jemand gesucht. Schließlich müsse der- oder diejenige auch noch eingearbeitet werden. Florian Merz würdigt das gute Miteinander mit den jetzigen Kinderärzten. Gemeinsam werde geschaut, wie sich eine Nachfolgeregelung umsetzen lasse. Die Rückmeldungen der Eltern seien positiv. Sie seien froh, dass zur Behandlung ihrer Kinder weiterhin eine Anlaufstelle in Furtwangen bestehe. Das MVZ ist in der Bregstraße angesiedelt und nutzt die Räumlichkeiten, in denen die vorige Kinderarztpraxis untergebracht war. Diese Praxis wurde Ende 2024 geschlossen. Im März ging dann das MVZ an den Start.