Oberes Bregtal – Die Vielfalt der Arbeit in einer Pfarrgemeinde möchte der Theologiestudent Julian Finckh in der Seelsorgeeinheit Oberes Bregtal kennenlernen. Im Rahmen seines Theologiestudiums an der Universität Freiburg absolviert er im Bregtal ein Praxissemester. Außergewöhnlich ist, dass er auch gleichzeitig noch ein zweites Studium der Kirchenmusik absolviert.
Julian Finckh ist 21 Jahre alt, in Karlsruhe aufgewachsen und hat dort auch sein Abitur abgelegt. Nach dem Abitur begann er seine Ausbildung für den Priesterberuf im Priesterseminar der Erzdiözese Freiburg, dem Collegium Borromaeum (CB).
Aber schon der Weg hierhin ist ungewöhnlich. Denn Julian Finckh war eigentlich evangelisch getauft. Doch nach der Konfirmation, als der Glaube für ihn immer wichtiger wurde, habe er gespürt, dass er in der katholischen Kirche das findet, was er suchte. Und so entschloss er sich, zu konvertieren. In seiner katholischen Pfarrgemeinde in Karlsruhe war er dann aktiv in der Jugendarbeit und nicht zuletzt als Oberministrant. So entstand auch für ihn die Frage, ob er nicht Priester werden will. Nach dem Abitur trat er deshalb ins Collegium ein und hat sich damit auf den Weg zum Priesterberuf gemacht.
Bald spürte er aber, dass ihm hier noch etwas fehlte. Denn er stammt aus einer Musikerfamilie, und Musik war für ihn schon immer sehr wichtig. So entschloss er sich, zusätzlich zum Theologiestudium auch noch Kirchenmusik zu studieren. Seine Leidenschaft ist das Orgelspiel. Im oberen Bregtal hat er hier bereits die Instrumente in St. Cyriak und in Hammereisenbach kennengelernt. Beeindruckt ist er von der Klais-Orgel in Furtwangen und nutzt jede Gelegenheit zum Spielen und Üben. Aber auch die romantische Schwarz-Orgel in Hammereisenbach habe sehr schöne Klänge.
Praxissemester über sechs Monate
Doch er kam nicht wegen der Kirchenmusik ins Bregtal, sondern für seine Ausbildung zum Theologen und Priester. Denn im fünften Semester seines Theologiestudiums absolviert er nun sein Praxissemester, also rund sechs Monate Mitarbeit und Erfahrungen in einer Pfarrei. In wenigen Wochen hat er sich in Furtwangen gut eingelebt und fühlt sich wohl. Er sei überall gut aufgenommen worden, so Julian Finckh. Für diese herzliche Begrüßung in der Seelsorgeeinheit Bregtal ist er dankbar. Es sei ihm auch von überall schon Hilfe und Unterstützung angeboten worden. Nicht zuletzt gefällt ihm die Schwarzwald-Landschaft, da er gerne wandert und Rad fährt.
Ziel dieses Praxissemesters ist es, dass der Theologiestudent die ganze Bandbreite der Seelsorge-Arbeit in einer Pfarrgemeinde kennenlernt. Und so ist Finckh auch überall unterwegs. Er erlebte die Vielfalt von Gottesdiensten gerade an Ostern in verschiedenen Pfarrgemeinden, er erlebt aber auch die Sakramente wie zum Beispiel Taufe, Firmung und Eucharistie. Ebenso lernt er die alltägliche Arbeit kennen, beispielsweise in den Kindergärten oder im Altenheim. Auch praktische Erfahrung kann er hier sammeln. Jeden Monat hat er die Aufgabe, einen Gottesdienst der Seelsorgeeinheit vorzubereiten. Auch am Schulunterricht nimmt er teil und wird im Lauf der Zeit auch selbst vor der Klasse stehen und unterrichten.
Nach dem Praxissemester steht eine weitere neue Erfahrung an, so Julian Finckh. Er plant ein Auslandsstudium in Frankreich. Denn in der sogenannten Externitas leben die Theologiestudenten eine gewisse Zeit außerhalb des Priesterseminars und studieren dabei an einer Hochschule – in diesem Fall beim linksrheinischen Nachbarn.