Furtwangen-Linach Linach ist ein winziges Straßendorf, dessen wenige Häuser sich über Kilometer erstrecken – und das noch zweigeteilt. Denn „oben“ ist Furtwangen, weiter unter gehört es zu Vöhrenbach. Mithin das, was man sich unter dörflicher Ruhe vorstellt.

Dennoch: Im kleinsten Ortsteil Furtwangens geht ganz schön was ab, vor allem dank dem „Wilden Michel“.

Vor etwa fünf Jahren erwarben Urs und Ute Fischbach den Hof, gemeinsam mit einigen anderen. Die Mehrzahl war jung, andere aber auch schon etwas älter. Mit vielen neuen Ideen haben sie den damals bestehenden kleinen Campingplatz deutlich erweitert. Es gibt eine Vesperstube für Wanderer, dazu immer wieder auch besondere Veranstaltungen. Von Blasmusik bis hin zum Heavy-Metal-Festival geht alles. Nun waren wieder einmal seltsam gewandete Menschen unterwegs, die zum Michelaltermarkt lockten.

Leider waren es heuer deutlich weniger Akteure des mittelalterlichen Volkes. „Uns ging schlicht der Platz für weitere Stämme aus. Für nächstes Jahr läuft der Antrag, den Markt nach unten in den Wald zu legen“, betonte Urs Fischbach im Gespräch mit unserer Redaktion. Dafür aber seien immerhin mehr Stände von Marketendern vorhanden.

Programm begeistert

Mittelalterliches Lagerleben, Marktstände, Met (Honigwein), Lagerfeuer, Feuershows oder Bogenschießen wetteiferten miteinander. Da es nur ein Lager – das der Wikingergruppe Ravnfolk – gab, zeigten sich die Akteure deutlich weniger kämpferisch als in den Vorjahren. Aber auch Besucher waren eingeladen zum Bogenschießen oder einfach für einen Blick ins Lager, und um das eine oder andere selbst zu erleben. Dazu gehörten Ira die Märchenerzählerin oder Flobold, der Gaukler. Höchst beeindruckend war die Feuershow der Gruppe Ancalima. Vor allem die beiden jungen Frauen des Trios durften sich über reichlich Zwischenapplaus freuen. Sie agierten gekonnt und kraftvoll mit ihren brennenden Requisiten. Natürlich durften sie ihre tollen Vorstellungen auch nicht ohne Zugabe beenden.

Erfreulicherweise hielt das Wetter bei allerdings herbstlichen Temperaturen am Abend und nicht nur die Besucher genossen die Atmosphäre.