Oberes Bregtal – Mit zahlreichen Gottesdiensten wurde in den Kirchen im oberen Bregtal das Osterfest gefeiert, die Auferstehung Jesu Christi. Die Gottesdienste von Gründonnerstag über Karfreitag bis zur Osternacht haben einen unterschiedlichen Charakter.

Der Höhepunkt war die Feier der Auferstehung in der Osternacht. Einen besonderen Charakter hat diese Feier in der altkatholischen Kirche Christi Auferstehung, denn der Gottesdienst wird seit fast 30 Jahren gemeinsam als ökumenischer Gottesdienst mit den evangelischen Christen des Bregtals gefeiert. Dekan Joachim Sohn von der altkatholischen und Gabriele Sander-Bauer von der evangelischen Kirche gestalteten gemeinsam des Gottesdienst.

Gleich vier Osterkerzen wurden geweiht und am Osterfeuer vor der Kirche entzündet: für die beiden evangelischen Kirchen in Furtwangen und Vöhrenbach sowie für die altkatholischen Kirchen in Furtwangen und Gütenbach. Sohn brachte dabei an den Osterkerzen der altkatholischen Gemeinde auch die fünf Nägel für die Wunden Jesu an – ein wesentliches Symbol in katholischer Tradition.

Nach dem feierlichen Einzug in die Kirche erklangen im Anschluss an das Gloria die Kirchenglocken und die Lichter wurden eingeschaltet, nachdem vorher nur die Kerzen die Kirche erleuchtet hatten. In der Predigt ging Sander-Bauer auf die Frauen als erste Zeugen der Auferstehung ein. Sie machen die erschreckende Entdeckung: Das Grab ist leer. Erst im Erinnern an die Worte Jesu verstehen sie: Gottes Liebe reicht durch den Tod hindurch, Christus ist wahrhaft auferstanden.

Als kleine Erinnerung erhielt jeder Gottesdienstbesucher am Ende ein Osterei. Vor allem zeigten sich die Besucher einmal mehr vom eindrucksvollen Glasfenster „Auferstehung Christi“ in der Kirche am Ilben beeindruckt. Sander-Bauer bemerkte abschließend: Es waren Gottesdienste mit dichter Atmosphäre. Es sei den Gottesdienstbesuchern anzumerken gewesen, wie wichtig ihnen die Auseinandersetzung mit Karfreitag und die erlösende Osterbotschaft sei.

In den Pfarrgemeinden der katholischen Seelsorgeeinheit Bregtal fanden neben den anderen Gottesdiensten zum Osterfest gleich dreimal Feiern der Osternacht statt. In der Vöhrenbacher Kirche St. Martin feierte am Samstagabend Vikar Sandro Pröbstle in einem sehr gut besuchten Gotteshaus die Auferstehung. Pfarrer Harald Bethäuser war am Samstag zur Feier der Osternacht in Gütenbach. Am Sonntagmorgen in aller Frühe fand dann in St. Cyriak eine weitere Feier der Osternacht statt.

Bethäuser thematisierte in den Gottesdiensten das Licht: Zum einen sei da das Licht des Auferstandenen, das mit der Osterkerze in die dunkle Kirche hineingetragen wird, begleitet vom Ruf „Dank sei Gott“. Dies ist aber auch ein Licht, welches das Innerste der Menschen erleuchte und erfülle. Dieses Licht im Inneren blende nicht, sondern öffne die Augen für die Mitmenschen.

Pröbstle machte deutlich, dass mit dem Tod am Kreuz nicht das Heilshandeln Gottes aus dem Alten Testament ende, sondern mit Jesus, der in das Tal des Todes steige und den Menschen daraus befreie, weitergeführt werde. In der Liturgie wird das rettende Handeln Gottes gefeiert, an dem der Mensch teilhat. Sichtbar ist das in der Taufe. Und schließlich folgt das Auferstehen mit Christus. Mit dieser Gewissheit könne das Leben gestaltet und manches dunkle Tal durchschritten werden.