Bewusst hatte die Stadt bei der Einrichtung des Testzentrums im Freizeitcenter (frühere Tennishalle) auch Möglichkeiten geschaffen, dass dort Impfaktionen angeboten werden. Im Moment sind dies allerdings Aktionen der niedergelassenen Hausärzte für ihre eigenen Patienten. Die erste Aktion wurde von der Praxis Besenfelder-Ploetz initiiert (wir berichteten). Dieses Mal war es Lioba Kühne, die hier ihre Patienten impfte. Denn neben den offiziellen Impfzentren erhalten seit April auch die Hausärzte Corona-Impfstoff, um ihre Patienten schützen zu können.
Nach eigenen Angaben hat Kühne bisher etwa 100 Patienten geimpft. Anfangs waren das kleine Gruppen, was noch in den Praxisräumen realisiert werden konnte. Doch nun stand eine größere Impfaktion auf dem Plan, wofür dann die frühere Tennishalle die ideale Infrastruktur bot. Denn es muss auch genügend Platz vorhanden sein, wenn in Corona-Zeiten eine größere Gruppe von Patienten geimpft wird. Zum einen ist die ganze Dokumentation mit jedem der Patienten durchzuführen. Zum anderen muss es einen Wartebereich für die Patienten nach der Impfung geben, wo sie noch eine gewisse Zeit zur Sicherheit überwacht werden können. Und dieser Wartebereich muss natürlich aktuell auch wieder die entsprechenden Vorgaben wie vor allem den Abstand zwischen den einzelnen Patienten einhalten.
Den ganzen Nachmittag über war die Ärztin damit beschäftigt, insgesamt etwa 50 Patienten zu impfen. Und da sie aktuell auch jede Woche wieder eine größere Menge an Vakzinen erhält, werden auch die nächsten Impfungen jeweils mittwochs in diesen Räumlichkeiten in der Hinterbreg stattfinden. Zur Verfügung hat sie hier jeweils die beiden aktuellen Impfstoffe von Biontech und AstraZeneca. Dabei macht sie es vom einzelnen Patienten abhängig, welchen Stoff sie verwendet. Vor allem bei jüngeren Frauen oder auch Menschen mit Thrombosen in der Familie verwende sie bevorzugt Biontech, so die Medizinerin.
Eine perfekte Umgebung fürs Impfen
Insgesamt bewertet Lioba Kühne das Zentrum im Freizeitcenter sehr positiv. Hier habe die Stadt mit Hauptamtsleiter Marcel Schneider und dem Bauhof sowie dem Roten Kreuz eine perfekte Umgebung geschaffen. Auch für die Patienten sei offensichtlich, so konnte sie feststellen, dieses Umfeld beruhigend und entspannend, da man in den Wartezeiten Möglichkeiten hat, sich mit anderen Patienten zu unterhalten – mit dem nötigen Sicherheitsabstand selbstverständlich.
Reserviert für die Patienten der Praxis
Medizinerin Kühne weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Impfungen anders als in den öffentlichen Impfzentren speziell für die Patienten der jeweiligen Praxis reserviert sind. Für viele der Patienten ist es dabei von Bedeutung, dass sie hier von dem eigenen Hausarzt geimpft werden, der auch die medizinische Vorgeschichte genau kennt, weiß die Ärztin.
Jetzt auf die Liste setzen lassen
Dabei sei es wichtig, so Kühne, dass sich interessierte Patienten bei ihrer Hausarztpraxis anmelden und auf die Liste setzen lassen. Denn in den Praxen sei natürlich nicht bekannt, wer sich vielleicht nicht impfen lassen möchte oder wer bereits in einem Impfzentrum geimpft wurde. Wer auf der Liste in der Arztpraxis eingetragen ist, wird dann für den jeweiligen Impftermin eingeladen. Dabei richte man sich auch in der Arztpraxis nach der offiziellen Priorisierung, bei der unter anderem das Alter, medizinische Vorerkrankungen oder auch andere Notwendigkeiten für Lehrer und Erzieher berücksichtigt werden.