Immendingen/Geisingen – Nach deutlichen Anstiegen zum Ende des vergangenen und Anfang des aktuellen Jahres sind die Grundwasserstände in den Brunnen des Zweckverbands Wasserversorgung Unteres Aitrachtal wieder auf hohem Niveau. Engpässe bei der Wasserversorgung sind daher laut einem Bericht von Wassermeister Andreas Schellhammer derzeit auszuschließen. Wegen des trockenen Sommers 2023 mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen hatte es von Mai bis Oktober nur eine geringe Grundwasserneubildung gegeben, die Stände waren auf ein mittleres Niveau abgesunken.
Rund 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser förderten die sechs Brunnen des Zweckverbands in Aulfingen und Kirchen-Hausen im vergangenen Jahr, wie Schellhammer bei der Sitzung der Verbandsversammlung berichtete. Der Wassermeister empfahl, hinsichtlich der maximalen Wassermenge und der Frage nach einem Brunnenneubau ein Ingenieurbüro einzuschalten. 2023 gab der Verband an seine Mitgliedsgemeinden 926.821 Kubikmeter Trinkwasser ab. Das waren deutlich mehr als noch im Jahr 2022 (836.825 Kubikmeter). Schellhammer ging davon aus, dass der erhöhte Wasserverbrauch aufgrund des vergangenen, heißen Sommers zustande kam. Als durchweg ohne Befund erwiesen hätten sich laut Schellhammer die Trinkwasseruntersuchungen. Alle Anforderungen an das Trinkwasser seien erfüllt worden. Nicht ganz einfach sei zum Start des neuen Wasserwerks das richtige Einstellen der Ultrafiltration gewesen. Der Wassermeister erklärte: „Wir hatten die Probleme schnell behoben und wieder einwandfreie Untersuchungsergebnisse.“
Auf die Frage von Bürgermeister Joachim Löffler (Emmingen-Liptingen), ob es bei der Umstellung auf das Wasserwerk und das enthärtete Trinkwasser Beschwerden von Verbrauchern gegeben habe, antwortete Schellhammer, dass sich einige Bürger gemeldet hätten und beraten worden seien. Ein Thema war neben der Einstellung hauseigener Enthärtungsanlagen auf das deutlich weichere Wasser auch der Chlorgeruch des Trinkwassers.
Das neue Wasserwerk war unter anderem auch ein Grund dafür, dass die Verbandsversammlung sich mit der Stellvertretung für Wassermeister Andreas Schellhammer befasste. „Wir haben jetzt einen deutlich höheren technischen Aufwand für die Wasseraufbereitung, und die Anforderungen an das Trinkwasser steigen ebenfalls immer mehr“, so der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Martin Numberger (Geisingen). Außerdem fehle es nicht nur an einem Urlaubs- oder Krankheitsvertreter für den Wassermeister, sondern Andreas Schellhammer trete auf absehbare Zeit in den Ruhestand und könne dann noch seinen Nachfolger einarbeiten.
Schellhammer bestätigte, dass die Aufgabe des Wassermeisters im neuen Wasserwerk mit der Enthärtungs- und Ultrafiltrationsanlage und verschiedenen Dosierstationen „nicht ohne“ sei. Bislang hatte der Geisinger Bauhofmitarbeiter Andreas Benz bei Ausfällen die Vertretung übernommen. Er verlässt den Bauhof jedoch.
Geisingens Bauhofleiter Simon Glunk wies auf die nächtliche Rufbereitschaft für Notfälle und Probleme mit der Wasserversorgung hin, die sich derzeit je zwei Personen aus Immendingen und Geisingen teilen, darunter noch der Immendinger Wassermeister Peter Disch. Auch dieser Wachdienst sei aufwendig. Die Verbandsversammlung befürwortete einstimmig die Schaffung einer neuen Stelle und die Ausschreibung der Stelle für einen stellvertretenden Wassermeister.