Geisingen – Ein Gastwirt kann zu einer Institution werden. Das gilt nicht nur alteingesessene Gastronomen, die ihren Betrieb oft schon über Generationen im Familienbesitz weiterführen. Ein Beispiel für außergewöhnliche Bekanntheit und Beliebtheit ist auch Rocco La Grotteria, bisher Chef in der Geisinger Pizzeria Hislibeck.
Schon im vergangenen Jahr haben er und seine Frau Maria angekündigt, dass sie sich zum 31. März zurückziehen. Damit endet zumindest Rocco La Grotterias Geschichte im Hislibeck. In den letzten Wochen und Monaten ging es in der Pizzeria rund. Alle wollte noch einmal bei Rocco einkehren und dem „Geisinger Italiener“ für die inzwischen 30-jährige Gastfreundschaft Danke sagen. Diese Gäste kamen nicht nur aus Geisingen, als Familien, Einzelpersonen oder Vereine, sondern aus der ganzen Region. Die Kinder der Kindergärten gingen letztmals zum Pizzaessen, war man doch jedes Jahr einmal kostenlos bei Rocco eingeladen. Man kam nicht mit leeren Händen, sondern hatte ein schönes großes Bild gebastelt.
Vereinsmitglieder besuchten das Restaurant oft nach den Proben. So auch der Kirchenchor, der am letzten Abend extra ein Lied für das Ehepaar La Grotteria gedichtet und gesungen hat. Die Stadtmusik spielte dem Paar nach der letzten Probe einen Marsch und überreichte Maria einen riesigen Blumenstrauß. Und auch die Stadt und der Gemeinderat verabschiedeten sich mit einem Präsent. Denn oft ging es auch zu später Stunde nach langen Beratungen noch zur Nachsitzung ins Hislibeck. Rocco wartete geduldig, bis die Sitzung ihr Ende gefunden hatte und sich die Ratsmitglieder bei ihm noch zum gemütlichen Abschluss trafen.
Für einige Monate bleiben Rocco und Maria La Grotteria noch in Geisingen, dann ist ihre Heimat Kalabrien das Ziel. Der Ex-Gastronom kündigte aber auch an, immer wieder nach Geisingen zu kommen. Erfreulich für die Geisinger ist, dass die Gaststätte nicht lange geschlossen hat. Am 15. April startet Jens Großkopf das Lokal wieder als „Groko-Hislibeck“.