Mit aktuell neun Infizierten gehört Geisingen momentan sicher nicht zu den Corona-Hotspots im Kreis Tuttlingen. Denn akutell liegt die Zahl der Infizierten bei insgesamt 342 Fällen (Stand 18. November 12.30 Uhr). Vor allem Tuttlingen (108 Fälle), Trossingen (53 Fälle), Spaichingen (51 Fälle) und Aldingen (24 Fälle) gehörten zu den stark betroffenen Kommunen. Geisingen rangiert kreisweit eher im Mittelfeld, doch hier trifft es ausgerechnet die Risikogruppe. Die Mehrheit der Infizierten sind nämlich Bewohner im Pflegeheim Haus Wartenberg, das mit seinen 340 Betten zu einer der größten Einrichtungen der Region gehört. Landrat Stefan Bär spricht von einem „größeren Ausbruch“. Fünf Bewohner und zwei Mitarbeiter sollen in der Geisinger Einrichtung, die auf mehrer Häuser verteilt ist, infiziert worden sein.
Wie viele Bewohner und Mitarbeiter als Kontaktpersonen in Quarantäne sind, ist aktuell noch nicht bekannt. Im ganzen Kreis sollen jedoch 15 Pflegeheim-Mitarbeiter in Quarantäne sein. Neben dem Haus Wartenberg hat auch das Pflegeheim Elias-Schrenk-Haus in der Tuttlinger Nordstadt einen größeren Ausbruch zu verzeichnen. Laut Landratsamt Tuttlingen sind derzeit über 25 Bewohner in Pflegeeinrichtungen mit dem Corona-Virus infiziert, hinzu kommen 14 Mitarbeiter. In den weiteren 16 Pflegeheime des Kreises, mit denen das Landratsamt in engem Austausch stünde, gebe es Einzelfälle unter den Mitarbeiter und/oder Bewohnern. Aktuell scheint die Lage laut Landratsamt stabil zu sein.
Vom Pflegeheim Haus Wartenberg war gestern keine Stellungsnahme zu den Corona-Fällen in der Einrichtung einzuholen. Heimleiter Manfred Wolf, der am 1. Januar als Direktor dort seinen Dienst begonnen hat, wollte sich am Vormittag im persönlichen Gespräch nicht zur aktuellen Sachlage äußern. Auch die auf Wunsch schriftlich eingesandten Fragen an die Heimleitung blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet, auch nach mehrmaliger Nachfrage.
Geisingens Bürgermeister Martin Numberger kann den Corona-Ausbruch im Haus Wartenberg bestätigen. Die Stadt selbst sei in ihrer Funktion als Ortspolizeibehörde vom Gesundheitsamt des Landkreises informiert worden. Vom Pflegeheim selbst habe er allerdings bislang keine Informationen über die aktuelle Lage in der Geisinger Einrichtung bekommen.
So sieht es im Kreis Tuttlingen aus
- Die neuen Fälle: Im Kreis Tuttlingen vermeldete das Landratsamt gestern 44 neue bestätigte Fälle. Diese Fälle verteilen sich auf Aldingen, Buchheim, Mühlheim, Durchhausen, Emmingen-Liptingen, Fridingen, Seitingen-Oberflacht (jeweils ein neuer Fall), Dürbheim, Spaichingen, Neuhausen (drei Stück), Frittlingen, Geisingen (beide zwei neue Fälle), Trossingen (vier neue Fälle) und Tuttlingen (20 neue Fälle). Der Sieben-Tage-Index liegt bei 190,2. Heute wird der Index bei voraussichtlich bei 206,4 liegen (erstmalig über 200). Von den 44 Neuinfektionen sind sieben Personen über 60 Jahre alt. Im Klinikum Tuttlingen werden 13 Patienten stationär behandelt, davon zwei beatmet.
- Die aktuellen Fälle: Mit 108 Infizierten ist Tuttlingen der Spitzenreiter im Kreis und hat nun mit den gestrigen Zahlen Trossingen überholt, wo es 53 Infizierte sind. Auch in Spaichingen (31 Fälle), Aldingen (24 Fällen) und Neuhausen (20 Fälle) sind die Zahlen relativ hoch. Im Mittelfeld liegen Seitingen-Oberflacht (15 Fälle), Immendingen (14 Fälle) und Geisingen (neun Fälle). Hingegen gibt es in Gunningen, Mahlstetten, Renquishausen, Königsheim, Egersheim, Bubsheim und Deilingen aktuell überhaupt keine Corona-Infizierten.