Das Pflege- und Altersheim Haus Wartenberg in Geisingen hat einen neuen Heimleiter: Seit gut zwei Wochen ist der 59-jährige Manfred Wolf Leiter der Einrichtung in Geisingen, die in Blumberg noch ein Heim betreibt. Mit knapp 390 Betten und in etwa genauso vielen Beschäftigten, einschließlich der Schüler der Altenpflegeschule, ist das Heim eine der größten Einrichtungen dieser Art in der Region. Bei einigen Angeboten, etwa den Schwerstpflegebedürftigen im Haus Baar II, ist es auch die einzige Einrichtung in der Region. Jüngere Patienten mit entsprechend schweren Erkrankungen sowie Wachkomapatienten werden hier betreut.
Innerhalb von drei Jahren ist dies nun der dritte Heimleiter, zuvor leitete Bernd Hässler drei Jahrzehnte das Heim. Auf ihn folgte mit einem kurzen Intermezzo Joachim Burger im Oktober 2017 bis Februar 2018. Dann übernahm Torsten Fietze das Amt, der zuvor Pflegedienstleiter im Heim war. Ende letzten Jahres zog er zu seiner Frau, die in den neuen Bundesländern eine entsprechende Anstellung fand. Ende November wurde dann Manfred Wolf von der Zweckverbandsversammlung zum neuen Heimleiter gewählt. Er war bereits wenige Tage später beim Weihnachtsbasar des Heimes einige Stunden präsent und kam bereits mit zahlreichen Beschäftigten ins Gespräch.
Wolf hat eine sehr interessante berufliche Vita, man könnte meinen, er sucht einen ruhigen Job, nachdem der letzte ja sehr aufwändig und zeitintensiv war. „Ich war zuletzt als Regionalleiter für zwölf Pflegeeinrichtungen mit 1400 Pflegeplätzen und rund 1000 Beschäftigten zuständig. Zwölf bis 14 Stunden täglich, aber das ist nicht ausschlaggebend“, sagt Wolf. Aber bei 100.000 Kilometer pro Jahr auf der Straße, von Einrichtung zu Einrichtung, da habe man keinen persönlichen Bezug zum Personal oder gar Bewohner. „Und genau das ist es, was ich suche, die Nähe zum Mitarbeiter und den Bewohnern“, sagt der neue Heimleiter. „Ich will am und beim Menschen sein“, betont Wolf, der von sich selbst sagt, er sei ein Schaffer.
Manfred Wolf stammt vom Bodensee und wohnt in Radolfzell, ist verheiratet und hat eine Tochter sowie drei Enkel. Im Rahmen seines Berufslebens kam er viel herum, war unter anderem auch fast ein Jahrzehnt in Bayern tätig. Die beruflichen Wurzeln hat er jedoch zuerst in einem ganz anderen Zweig aufgeschlagen, nach der Bundeswehr war er beim Militärischen Abschirmdienst (MAD) bis zur Wende tätig, hat dann Betriebswirtschaft studiert und kam so in die Geschäftsführung verschiedener Einrichtungen.
„Bei manchen Einrichtungen habe ich Menschen und ihre Krankheitsbilder kennengelernt. Von der Tagespflege über Geriatrie, Pflege und bis zum Hospiz. Ich habe Hochachtung vor den Leistungen des Personals im Bereich der Pflege, aber auch im Bereich der Hospizarbeit“, betont Wolf. Personal zu gewinnen ist für ihn wichtig, da steht zuerst einmal die Altenpflegeschule des Zweckverbandes ganz oben. Nur da ist die nächste Stelle bald verwaist, die bisherige Leiterin Astrid Schmid wird das Heim verlassen, derzeit ist die Stelle der Schulleitung ausgeschrieben, so Wolf.
Was ihm ebenfalls sehr am Herzen liegt, ist das Verhältnis des Pflegeheims mit der Bevölkerung, der Kommunalpolitik und den Vereinen. „Das Heim ist ein Stück von Geisingen„, betont Manfred Wolf, der sich derzeit bereits Gedanken macht, wie man die Präsenz und das Erscheinungsbild positiv verändern kann.