Geisingen – Nach sechs Jahren Pause hat die Stadtmusik Geisingen nun erstmals wieder mit großem Erfolg an einem der wichtigsten und bekanntesten internationalen Wettbewerbe für Blasorchester in Riva del Garda in Italien teilgenommen. Eine so lange Pause zwischen der Teilnahme an Wertungsspielen hatte es in den letzten 25 Jahren nicht mehr gegeben.
Bereits 2015 wirkten die Musiker in Riva an dem internationalen Wettstreit mit. 2018 folgte die Teilnahme am Wertungsspiel in Schmallenberg. Bedingt durch Corona und die dadurch sehr eingeschränkte Probentätigkeit sowie aufgrund der Organisation des 200. Geburtstages im vergangenen Jahr, kam es dann zu der längeren Unterbrechung. Nun reiste man wieder nach Riva. Es war eine Herausforderung für die Stadtmusiker. 57 Blasorchester aus ganz Europa beteiligten sich an dem Wettbewerb.
Im Feld von hochkarätigen Kapellen hatte die Stadtmusik als eines der ersten Blasorchester ihren Auftritt vor einer Jury, die aus namhaften Dirigenten und Komponisten bestand. Als Selbstwahlstück hatte Stadtmusikdirektor Rudolf Barth die „First Suite in Es“ von Gustav Holst gewählt, das Pflichtstück war „Der Flug des Quetzal“ von Luciano Feliciani. Der Komponist Feliciani war beim Wettbewerb selbst anwesend. Bei anderen Wettbewerben, wie etwa in Schmallenberg, erreichte die Stadtmusik das Top-Ergebnis 100 von 100 möglichen Punkten.
Bei dem Wettbewerb in Riva wurde etwas anders gewertet. Das hatte Rudolf Barth seinen Musikern schon im Voraus gesagt. „Wenn wir über 80 Punkte erreichen, sind wir bestens zufrieden“, war immer seine Devise. Am Ende waren es exakt 82,21 Punkte, was Barth wie auch der geschäftsführende Vorsitzende Tobias Buss als großen Erfolg bezeichnen. Auf der dreitägigen Fahrt nach Riva wurden die Musiker vom ersten Vorsitzenden und Bürgermeister Martin Numberger begleitet. Gewinner des Wettbewerbes war die Schwäbische Bläserphilharmonie Neckar-Teck, ein Auswahlorchester aus dem Raum Stuttgart. Neben dem Musizieren stand auch die Kameradschaftspflege an den drei Tagen im Vordergrund.
Die Proben der Stadtmusik und auch des Jugendblasorchesters gehen unterdessen mit einer großen Intensität weiter, denn die nächsten Konzerte stehen bereits an. Am Samstag, 20. April, ist das Jahreskonzert in der Geisinger Stadthalle geplant. Es steht unter dem Motto „25 Jahre Dirigent Rudolf Barth“. 1999 hat Barth die Stadtmusik Geisingen als musikalischer Leiter übernommen und seither 19 Mal mit der Stadtmusik an Wertungsspielen mitgewirkt. Sei es in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien oder in Tschechien. Auch mit dem Jugendblasorchester ist er zu Wettbewerben in Deutschland und Belgien gereist.
Beim Jahreskonzert am 20. April wird auch das Selbstwahlstück aus Riva, „First Suite in Es“, zu Gehör gebracht. Bei dem Konzert wirken erstmals drei Kapellen mit, neben der Stadtmusik und dem Jugendblasorchester Geisingen auch das Jugendblasorchester des Blasmusikverbandes Rottweil-Tuttlingen. Der Blasmusikverband Rottweil-Tuttlingen hatte in Geisingen jahrelang sein Domizil. Er war im ehemaligen Krankenhaus (heute Betreutes Wohnen) untergebracht, das als Seminargebäude für die Ausbildung und Tagungen genutzt wurde.
Nach dem Auftritt geht die Konzertreihe der Stadtmusiker gleich weiter. Am Dienstag, 14. Mai, steht ein Konzert des Jugendblasorchesters mit dem Heeresmusikkorps Ulm auf dem Programm. Dieses Konzert hat das junge Orchester 2023 beim Wettbewerb BW-Musix in Balingen aufgrund seines guten Abschneidens gewonnen.