In der neuen Kindertagesstätte in Behla geht es turbulent zu. Handwerker drehen noch die letzten Schrauben rein, vor dem Gebäude kommen die letzten Pflastersteine an ihren Platz.
Dann schiebt sich plötzlich ein Schatten vor die Sonne. Ein großer Lastwagen mit Anhänger drängt in die kleine Straße vor der neuen Kita. Was mag er geladen haben? Nun, er ist voller zerhacktem Holz. Randvoll. Ein Duft nach Wald entfaltet sich, als Fahrer Peter Hartmann die Heckklappe öffnet. „Das ist Douglasie“, erklärt Architekt Bernhard Streit, der beim Schulumbau die Bauleitung innehat. Das Material soll auf der Außenanlage unter den Spielgeräten verteilt werden. Fällt dann jemand von denen hinab, wirkt das Holz als Polster.
Wenn es um die Kinder geht, wird natürlich größte Sorge getragen, dass auch alles stimmt und seine Ordnung hat. Keine Gift- oder Schadstoffe, bestes Material. Das ist auch bei den Hackschnitzeln der Fall. Dass sie von oberster Güte sind, dafür steht auch ein entsprechendes Zertifikat: „Ja, das sind zertifizierte Hackschnitzel„, erklärt Streit. Laut Vorgabe sollen sie eine Größe im Bereich von drei bis fünf Zentimetern aufweisen.
Nun sind die Deutschen ja dafür bekannt, alles einzuordnen, zu klassifizieren, Normen auszuweisen. Warum also nicht auch bei den hölzernen Hackschnitzeln für die Kita? Wer dachte, für das Material wandert schlicht ein Baum in den Schredder, der muss eines Besseren belehrt werden. Dahinter stecken hochkomplexe bürokratische Abläufe. Ob sich die Kinder dessen bewusst sein werden, wenn sie über die Hackschnitzel toben und darauf herumspringen? Hoffentlich nicht. Die sollen einfach ihren Spaß haben und die neue Kita genießen.