Die Spuren der Zerstörung im ehemaligen Gasthaus Löwen in der Hauptstraße sind größtenteils beseitigt. Die Glassplitter sind aus den kaputten Fensterrahmen, die fehlenden Scheiben sind provisorisch abgedichtet.

Die Kosten der Randale

Eigentümer Roland Fürst muss sich nun um die Kosten kümmern: „Der Schaden bleibt wohl an mir hängen“, sagt er. Etwa 15.000 Euro wird die Zerstörungswut eines 27-Jährigen kosten, der im Löwen getobt hat. „Ich habe verschiedene Scheiben wieder eingesetzt und aufgeräumt“, sagt Fürst. Zwei Tage habe es gedauert, das Gröbste zu beseitigen, die zerbrochenen Scherben wieder aufzuwischen.

Was war passiert?

Unter Einfluss von Alkohol hatte am Donnerstag, 30. Januar, ein 27-Jähriger im ehemaligen „Löwen“ randaliert. Er zerstörte damals etliche Fensterscheiben und auch Möbel. Er wütete bis in die Obergeschosse des Gebäudes, wo ihn die Polizei stellen konnte. Mit Pfefferspray und massivem Einsatz konnten die Beamten den Mann schließlich überwältigen. Er wurde daraufhin sediert und ins psychiatrische Vinzenz-von-Paul-Hospital nach Rottweil gebracht.

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Der Einsatz des Eigentümers in der Kneipe gilt dabei auch der Fasnet, zu der im „Löwen“ ab dem Schmotzigen Dunnschtig eine Besenwirtschaft eröffnen soll. Fürst habe im Nachgang der Zerstörung viele Fragen bekommen, ob denn an den närrischen Tagen im Löwen auch etwas stattfinden werde: „Das wird es auf jeden Fall“, erklärt er.

Vorher: Am Tag nachdem der Randalierer im Löwen gewütet hat. Die Fenster im Hinterhof sind nahezu alle kaputt geschlagen.
Vorher: Am Tag nachdem der Randalierer im Löwen gewütet hat. Die Fenster im Hinterhof sind nahezu alle kaputt geschlagen. | Bild: Simon, Guy
Nachher: Die Schäden sind provisorisch repariert und sollen noch komplett gerichtet werden. Aber die Fasnet im Löwen kann stattfinden.
Nachher: Die Schäden sind provisorisch repariert und sollen noch komplett gerichtet werden. Aber die Fasnet im Löwen kann stattfinden. | Bild: Simon, Guy

Erst Schock, dann Ernüchterung

Das bestätigt auch Güney Birdüzer. Der Donaueschinger Parkrestaurant-Chef ist über die Fasnet Veranstalter im Löwen. Vor rund einer Woche haben er und seine Mitarbeiter damit begonnen, den ehemaligen Gastraum und den alten Kinosaal entsprechend herzurichten. Die Nachricht über die Zerstörungen Ende Januar seien auch für ihn ein Schock gewesen: „Erst mal schon, dann kam aber die Ernüchterung: Im Objekt selbst ist relativ wenig kaputt. Vieles davon hat sich wohl im ersten Stock abgespielt“, sagt Birdüzer. Er ergänzt: „Wir freuen uns darauf, dass wir hier auch diese Jahr wieder mit einer Besenwirtschaft starten können.“ Bereits 2019 hatte Birdüzer hier zur Fasnet geöffnet, für ihn damals ein voller Erfolg, der wiederholt werden soll: „Es wurde sehr gut angenommen.“

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Mit rund fünf Mitarbeitern wird er jetzt noch etwa bis Dienstag, 18. Februar, damit beschäftigt sein, die Räume fasnet- und feiertauglich zu bekommen. Es soll lediglich Stehtische geben und eine richtige Besenwirtschaft sein: „Deshalb nennen wir es auch den Party-Schuppen.“ Am „Schmotzige“ öffnet der Löwen ab 11 Uhr, am Fasnetsamstag soll es ab 19 Uhr einen Kappenabend geben, Montag und Dienstag soll dann wieder jeweils ab 11 Uhr offen sein.

Die Vorbereitungen im ehemaligen Löwensaal laufen. Es wird dekoriert und bis kommenden Dienstag, 18. Februar, soll alles soweit sein.
Die Vorbereitungen im ehemaligen Löwensaal laufen. Es wird dekoriert und bis kommenden Dienstag, 18. Februar, soll alles soweit sein. | Bild: Simon, Guy

Was passiert mit dem Täter?

Der Mann hat vor den Zerstörungen selbst im Obergeschoss des Löwen gewohnt, hat allerdings von Roland Fürst Hausverbot erteilt bekommen: „Er wird hier ganz sicher nicht mehr wohnen.“ Laut Fürst sei der Mann bereits wieder zurück in Hüfingen und habe abermals für Ärger gesorgt: „Er hat mir auch gedroht.“ Die Polizei sei da machtlos.

Dort sei man derzeit damit beschäftigt, alles für einen Prozess zusammenzutragen. „Es wird Vernehmungen geben und schließlich geht dann alles an die Staatsanwaltschaft„, erklärt Herbert Storz, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Es komme dann darauf an, was der Mann außer den Zerstörungen im Löwen noch in seiner Akte stehen habe. Dass er sich bereits wieder in Freiheit befinde, sei durchaus möglich: „Das wissen wir manchmal gar nicht. In der Psychiatrie entscheiden die Ärzte, ob er bleibt oder gehen darf. Das Ganze unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht“, so Storz. Oftmals habe sich das mit der Ausnüchterung sehr schnell erledigt: „Dann sind sie schnell wieder normal.“