Die ersten ukrainischen Flüchtlinge sind am Samstag, 9. März, in der Region angekommen. In Sumpfohren half der DRK-Ortsverein Hüfingen bei der medizinischen Erstversorgung. Es ist nicht das erste Mal, dass das DRK Geflüchteten hilft – und in den nächsten Tagen könnte dessen Einsatz noch öfter gefragt sein.
Medizinische Erstversorgung geflüchteter Ukrainer
„Bislang haben wir nur bei der privaten Initiative von Familie Schöndienst in Sumpfohren mit der medizinischen Erstversorgung von geflüchteten Menschen durch unseren Bereitschaftsdienst geholfen“, berichtet Kerstin Skodell, Vorsitzende des Ortsvereins.

Dabei habe es sich um klassische medizinische DRK-Tätigkeiten wie das Messen von Blutdruck, Puls und Sauersättigung gehandelt. „Manchen haben wir etwas zur Beruhigung gegeben, eine Frau mit Diabetes haben wir auch versorgt“, sagt Skodell.
DRK-Helferkreis unterstützt Flüchtlinge im Alltag
Normalerweise bietet der Ortsverein jedoch noch eine auf eine zweite Weise Hilfe für geflüchtete Menschen an. Denn seit 2015 gibt es den Flüchtlingshelferkreis. „Hier engagieren sich freiwillig Menschen, die anderen helfen wollen, auch wenn sie nicht Mitglied bei uns sind“, sagt Skodell.
15 Freiwillige sind im Helferkreis aktiv
Aktuell seien dort etwa 15 Menschen aktiv – die meisten seien Frauen, einige davon Lehrerinnen. Ihre Aufgabe: Sie helfen Geflüchteten im Alltag, zum Beispiel bei Bewerbungen, Ausbildungsplatz- oder Wohnungssuche und Behördengängen. „Bislang haben wir natürlich vor allem Menschen aus Afghanistan, Syrien oder Eritrea betreut, die Probleme mit der deutschen Sprache haben“, sagt Skodell.

Künftig wolle man aber auch Menschen aus der Ukraine unterstützen. Denn am Samstag, als die Flüchtlinge angekommen sind, sei ohnehin ein reguläres Treffen des Kreises geplant gewesen, wie es weitergehen soll, berichtet die Vorsitzende. „Und dann kam sozusagen direkt die nächste Aufgabe auf uns zu mit den Menschen aus der Ukraine.“
Vorsitzende: „Wir werden es auf uns zukommen lassen“
Doch Skodell schränkt ein: „Noch gibt es ja keinen offiziellen Auftrag des Landkreises an die einzelnen Kommunen, Flüchtlinge aufzunehmen und zu betreuen.“ Alles beruhe noch auf privaten Initiativen zur Unterbringung. Wenn es einen Auftrag durch den Landkreis gibt, könne die Zusammenarbeit mit der Stadt aber wie in der Vergangenheit erfolgen, zum Beispiel erneut Begleitdienst bei Behördengängen.
„Wir werden das einfach aus uns zukommen lassen, wie es sich in den nächsten Tagen und Wochen entwickelt. Es werden ja sicherlich noch deutlich mehr Menschen zu uns kommen“, sagt sie.

Flüchtlingshelferkreis ist noch nicht beteiligt
Bei der Initiative von Familie Schöndienst sei der Flüchtlingshelferkreis daher noch nicht beteiligt gewesen. „Sie kamen auf uns zu und haben uns um Unterstützung angefragt, allerdings vor allem medizinische.“ Denn im Moment sei eher die DRK-Erfahrung des Bereitschaftsdienstes gefragt.
„Das war eine wirklich schöne Zusammenarbeit. Wir stehen der Familie weiterhin zur Seite. Helfer haben sie aber erst einmal genug und brauchen niemanden von unserem Kreis“, erklärt Skodell.
Unterstützung beim Spendensammeln
Doch auch an anderer Stelle hat der Ortsverein die Initiative unterstützt: „Martin Schöndienst, der Organisator der Ukrainehilfe, hat uns um Hilfe bezüglich eines Spendenkontos gebeten“, berichtet Kerstin Skodell.
Der DRK-Ortsverein habe daher sein eigenes Spendenkonto 'Flüchtlingshilfe', das 2015 eingerichtet worden war, für die offizielle Abhandlung der Geldflüsse zur Verfügung gestellt.