Kunstrasenplätze sind vor allem auf der häufig so beschriebenen rauen Baar während der oftmals unsicheren Witterungslage zwischen Oktober und März für Fußballvereine enorm wichtig geworden.

Allerdings haben die Spielplätze auf Plastikhalmen auch einen stattlichen Preis. Unter 400.000 Euro geht nichts. Jetzt haben gleich zwei Vereine der Stadt Hüfingen ihren Wunsch nach einem eigenen Kunstrasenplatz hinterlegt. A-Kreisligist SV Mundelfingen und B-Kreisligist FC Hüfingen. Werden beide Vereine ihren Wunsch erfüllt bekommen oder wird es nur einen Platz für alle Vereine geben?

Vereine dürfen Anliegen im Rat vorstellen

Bürgermeister Patrick Haas will noch vor der Sommerpause Vertretern beider Vereine die Möglichkeit geben, ihre Anliegen, Wünsche und Vorstellungen dem Gemeinderat vorzustellen. Danach soll eine Entscheidung fallen, ob es einen, zwei oder möglicherweise gar keinen Kunstarsenplatz in Hüfingen geben.

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Die Stadt Geisingen hat es im Jahr 2024 vorgemacht, wie man einen solchen Platz gemeinsam nutzt. Es gab Zuschüsse, Genehmigungen und Leistungen für einen Platz, der nun vom SV Geisingen, dem FC Gutmadingen, der SG Kirchen-Hausen sowie der SG Aulfingen/Leipferdingen genutzt wird.

Kein Interesse an gemeinsamem Platz

Wäre das auch eine Möglichkeit für Hüfingen? Von den Vertretern des FC Hüfingen und des SV Mundelfingen wird sie nicht favorisiert. Beide Vereine streben nach einem eigenen Kunstrasenplatz, wohl wissend, dass die Umsetzung schwierig wird.

„Ohne Kunstrasenplatz kann ein Fußballverein die nächsten acht bis zehn Jahre nicht überleben“, sagt Karl Fritschi, Vorsitzender des FC Hüfingen. Da es in der Region schon viele derartige Plätze gibt, bestehe die Gefahr, dass die besten Spieler abwandern. Wahrscheinlich schon im Jugendbereich.

„Ohne Kunstrasenplatz kann ein Fußballverein die nächsten acht bis zehn Jahre nicht überleben.“ – Karl Fritschi, Vorsitzender des FC ...
„Ohne Kunstrasenplatz kann ein Fußballverein die nächsten acht bis zehn Jahre nicht überleben.“ – Karl Fritschi, Vorsitzender des FC Hüfingen | Bild: Rainer Bombardi

„Ein Kunstrasenplatz hat zudem den Vorteil, dass er nicht gewässert werden muss. Es lassen sich knappe Ressourcen schonen“, ergänzt Fritschi. Fußball werde nun einmal hauptsächlich in der schlechteren Jahreszeit gespielt. „Von den neuen Monaten, die wir auf dem Platz sind, gibt es fünf Monate mit ungewissen Witterungen. Du verlierst ohne so einen Platz die Wettbewerbsfähigkeit“, fügt Fritschi an.

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Kinder- und Jugendspieler des FC Hüfingen sind schon heute in einigen Spielgemeinschaften aus den Nachbarstädten aktiv. Diese haben alle Kunstrasenplätze, was natürlich gerade den kickenden Nachwuchs eher anspricht, als ein möglicherweise im November eher unebener und nasser Naturrasenplatz.

„Das ist die Zukunft, die viele benachbarte Vereine eingeleitet haben.“ – Daniel Schwarz, Vorsitzender des SV Mundelfingen
„Das ist die Zukunft, die viele benachbarte Vereine eingeleitet haben.“ – Daniel Schwarz, Vorsitzender des SV Mundelfingen | Bild: Rainer Bombardi

Auch für Daniel Schwarz, den Vorsitzenden des SV Mundelfingen, kann es perspektivisch nur mit einem Kunstrasenplatz weitergehen. „Das ist die Zukunft, die viele benachbarte Vereine eingeleitet haben“, sagt Schwarz. Offenbar sind in Mundelfingen die Planungen in viele Richtungen rund um die Realisierung schon weit fortgeschritten.

Schwarz will sich dazu nicht äußern. „Wir werden zunächst die Chance nutzen, unsere Vorstellungen im Gemeinderat vorzutragen. Erst wenn es da grünes Licht gibt, werden wir mit den Planungen starten.

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Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass vor den hohen Kosten und der nicht üppig gefüllten Schatztruhe der Gemeinde – wenn überhaupt – zunächst erst einmal nur einen Kunstrasenplatz geben wird.

SV Mundelfingen hätte Vortritt

Werfen beide Vereinsvertreter dann eine Münze, wer den Zuschlag erhalten soll? Karl Fritschi positioniert sich deutlich: „Sollte es zunächst tatsächlich nur einen Platz geben, werden wir als FC Hüfingen den Mundelfingern den Vortritt lassen. Voraussetzung dafür wird sein, dass wir zeitnah ebenfalls zum Zuge kommen.“

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Bürgermeister Patrick Haas kennt die Sorgen und Nöte der Vereine als ehemaliger Torjäger als dem Effeff. Er kann sich eine mittel- oder kurzfristige Lösungen mit zumindest einem Platz gut vorstellen und ist gespannt auf die Entscheidung des Gemeinderats. Wie die Umsetzung zeitlich erfolgen soll, werden ebenso die Volksvertreter in Hüfingen entscheiden müssen.