„Es fehlen nur noch wenige amtliche Bestätigungen und Bescheide, dann kann es von mir aus vom einen auf den anderen Tag losgehen“, freut sich die 33-Jährige. Die Modernisierungsarbeiten in der Küche und an der Theke seien bereits komplett über die Bühne, die neue Außenbestuhlung mit rund 30 Sitzplätzen sei da und müsse nur noch aufgestellt werden, freut sich Wintermantel.
Das Konzept soll ähnlich bleiben, wie es die Gäste vom „Krokodil“ gewohnt sind: Ein lockerer Treffpunkt für alle aus dem Hüfinger Städtle und den Nachbargemeinden, an dem es sich die Gäste bei einem Bier gutgehen lassen können und den Feierabend in kommunikativer Umgebung mit typischem Baaremer Versper ausklingen lassen können.

Bier gibt es dabei gleich in zwei Sorten: „Hüfingen liegt ja zwischen den beiden Brauereistädten Donaueschingen und Bräunlingen und wir werden von beiden Seiten beliefert“, so Wintermantel.
Dazu gibt es ein typisch einheimisches Speiseangebot: Vesperplatte, Wurstsalat, Flädelesuppe und Herdäpfel ebenso wie frische Bratwürste oder als Vegetarier-Alternative Knödel. „Alles frisch direkt aus der näheren Umgebung und selbst gekocht“, erklärt Franziska Wintermantel.
Drei Helferinnen, die die neue Wirtin im Service unterstützen, hat Wintermantel schon engagiert. Während linkerhand der tägliche Gaststättenbetrieb läuft, kann das Nebenzimmer im rechten Gebäudeteil für separate Vereins- oder Familienevents gebucht werden.
Aus einer Kultur-Familie
Franziska Wintermantel selbst ist eine gebürtige Hüfingerin, ihr Vater Bernhard hat einen Namen als bekannter einheimischer Bildhauer, ihre Mutter Susanne Huber-Wintermantel war künstlerische Leiterin des Bräunlinger Kelnhofmuseums. Beruflich ist Wintermantel eigentlich studierte Theologin, hat aber seit Jugendjahren bereits breitgefächerte Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt: zuerst in der Hüfinger „Forelle“ und nach ihrem Studienabschluss auch im renommierten „Großen Meyerhof“ in Freiburg.
Den eher ungewöhnlichen und seltenen Name „Krokodil“ verdankt die Hüfinger Kultwirtschaft einem bekannten Karlsruher Lokal am Ludwigsplatz: In einer Periode, in der es modern war, Wirtschaften nicht nach einheimischen Tieren wie Hirsch, Adler oder Bären, sondern nach exotischen Tieren zu benennen, schlug ein junger Hüfinger, der in Karlsruhe studierte, eben den Namen seiner Stammwirtschaft am Ludwigsplatz vor.
Als „S Ofenrehrli“ bekannt
Alteingesessenen Hüfinger nennen das „Krokodil“ auch „‘s Ofenrehrli“, das ebenfalls auf eine ganz bestimmte Geschichte zurückzuführen ist: Demnach gab es früher eine Wirtin, die ihrem Mann das Viertele stets am Ofenrohr des Kachelofens etwas anwärmte. Wenn er heimkam, pflegte sie dann immer zu sagen: „Karl, s‘Viertele isch im Ofenrehrli“.
Seit 1964 befindet sich die Gaststätte im Erdgeschoss. Rechter Hand zum Eingang war früher Hüfingens erster Krämer-Selbstbedienungsladen und ab 1990 dann ein eigens hergerichteter Nebenraum, in dem separat vom Kneipenbetrieb in Ruhe gespeist werden konnte.