Nachdem in allen anderen Hüfinger Stadtteilen neue Wohngebiete entstehen, läuft nun auch der Countdown für das neue Baugebiet Im Stegle in Hausen vor Wald. Einstimmig bestätigte der Hüfinger Gemeinderat den Vorentwurf des Bebauungsplans und die örtlichen Bauvorschriften und beschloss die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und die frühzeitige Benachrichtigung der Behörden.

Alle erforderlichen Gutachten liegen vor. Zwei Änderungen gibt es jedoch im Vergleich zum ersten Entwurf. Eine Erweiterungsoption in Richtung Norden sowie die Ausweisung einiger Kleingrundstücke für eine Tiny-Haus-Bebauung.

Ein Lärmschutzwall (grün dargestellt) schirmt das Baugebiet von der Ortsstraße ab.
Ein Lärmschutzwall (grün dargestellt) schirmt das Baugebiet von der Ortsstraße ab. | Bild: Ute Schönlein

Auch die Archäologie hatte in der Vergangenheit eine Rolle gespielt. Aufgrund eines Verdachtfalls waren 2020 Grabungen vorgenommen worden. Gefunden wurde jedoch nichts. Damit ist der Weg für das Baugebiet nun frei.

Laut Planer Rainer Christ vom Ingenieurbüro BIT könnte es wie folgt weitergehen: Im August 2022 kommt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, im Oktober-November im besten Fall den Entwurfsbeschluss. Der Satzungsbeschluss könnte dann im März 2023 durchgeführt werden.

So soll das Baugebiet aussehen

Das neue Baugebiet, mit dem insbesondere junge Familien angesprochen werden sollen, umfasst 25 neue Bauplätze und wird im Süden Richtung Landesstraße von einem bis zu 30 Meter breiten Grüngürtel abgegrenzt. Dieser dient zur Unterbringung eines Lärmschutzwalls, als ökologische Ausgleichsfläche und zur Ableitung eines bestehenden Entwässerungsgrabens.

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Der Erdaushub aus der Erschließung kann für den Wall verwendet werden. Die Bauplätze werden über eine Hauptverkehrsachse zugänglich sein, die am Ende eine Wendeplatte besitzt. Im Norden sind zwei Wendehämmer geplant sowie eine Straße, die als Sackgasse endet und eine Möglichkeit für den Anschluss einer späteren Erweiterung bietet.

Die Grundstücksgrößen betragen zeitgemäß zwischen 450 und 500 Quadratmeter, vorgesehen sind Einzel- und Doppelhäuser in zweigeschossiger Bauweise mit maximal zwei Wohneinheiten pro Wohngebäude. Eine Dachneigung von bis 35 Grad ist zulässig.

So reagiert der Hüfinger Rat

Pro Wohneinheit sind 1,5 Stellplätze vorgesehen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU Christof Faller forderte in seiner Stellungnahme zwei Stellplätze.

„Wir sind ein Stück weiter“, freute sich Kerstin Skodell von der SPD und begrüßte den Plan. Sie stellte allerdings die Frage, ob es nicht möglich wäre, auch in den Baugebieten der Ortsteile Mehrfamilienhäuser zu errichten.

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Adolf Baumann von der FDP begrüßte, dass alle Anregungen vergangener Sitzungen berücksichtigt wurden, kritisierte aber, dass es in der Straße, die eine Erweiterung vorgesehen ist, keine Wendemöglichkeit gibt.

Michael Steinemann, BFSO/Grüne stimmte ebenfalls zu, fand aber die Vorgaben im Bebauungsplan wie beispielsweise die Zaunhöhe, die Hausfarbe oder die Wohneinheiten zu restriktiv.

Bereits Anfrage für Tiny Häuser

„Wir sind auf einem guten Weg“, stellte Hausen vor Walds Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer fest. Durch die Planung der Tiny-Häuser habe man ein Grundstück verloren. Doch hier gebe es tatsächlich Anfragen, vermutlich der Teuerung geschuldet, deshalb sei es wichtig, dass man so etwas anbietet. Der Wall habe ihm anfangs nicht gefallen, doch er sei dem Lärmschutzgutachten geschuldet die richtige Entscheidung und biete viele Vorteile bei Ausgleichmaßnahmen.

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Im Nachgang stellte Christof Faller die Frage nach der Energieversorgung. Bürgermeister Michael Kollmeier wies auf die Photovoltaikpflicht bei Neubauten hin und schlug vor, bei der Erschließung eventuell einen größeren Kabelquerschnitt zu verbauen. Planer Rainer Christ betonte, dies sei der erste Verfahrenschritt, dem sich ein zweiter anschließe, in dem immer noch Anpassungen möglich seien.