Jutta Freudig

Die Zufahrtsstrecken zu den beiden Toren des Prüf- und Technologiezentrums Immendingen heißen seit Mittwoch Bertha-Benz- und Gottlieb-Daimler-Straße. Dass der Immendinger Gemeinderat mit den neuen Straßennamen die Firmengründer des Unternehmens gewürdigt hat, war für die Ur-Enkel Jutta Benz und Andreas Hoffmann-Daimler Anlass, zur offiziellen Namensgebung in die Gemeinde zu kommen. Als Namensgeber für die Straßen wurden zudem einerseits eine Frau und ein Mann, andererseits sowohl der württembergische als der badische Zweig der Firmengründer berücksichtigt. Verzichtet hat man dagegen darauf, historische Bezüge zur einstigen Kaserne in einen der Straßennamen aufzunehmen.

Freuen sich über die Namensgebung Bertha-Benz-Straße für eine der beiden Zufahrtsstraßen zum Prüf- und Technologie-Zentrum Immendingen ...
Freuen sich über die Namensgebung Bertha-Benz-Straße für eine der beiden Zufahrtsstraßen zum Prüf- und Technologie-Zentrum Immendingen (von links): Standortleiter Reiner Imdahl, Projektleiterin Caroline Anstett, Benz-Ur-Enkelin Jutta Benz, Bürgermeister Markus Hugger, Daimler-Ur-Enkel Andreas Hoffmann-Daimler und Lothar Ulsamer, Senior Expert der Daimler AG. | Bild: Jutta Freudig
  • Gemeinderat entscheidet: Für die vom Gemeinderat ausgewählten Straßennamen dankte Lothar Ulsamer, Senior Expert der Daimler AG, bei der kleinen Feier anlässlich der Schildertaufe ausdrücklich noch einmal Bürgermeister Markus Hugger. Zu dem Treffen an den beiden Schildern waren neben Jutta Benz und Andreas Hoffmann-Daimler auch Caroline Anstett, Projektleiterin Prüf- und Technologiezentrum, sowie Daimler-Standortleiter Reiner Imdahl gekommen. "Bertha Benz gilt eigentlich als Ur-Mutter des Prüfens," sagte Ulsamer. Daher habe man ihren Namen für das eine Straßenschild vorgeschlagen. Mit Gottlieb Daimler komme bei der Namensgebung der Zufahrtsstraßen auch die württembergische Seite der Unternehmensgründer zu ihrem Recht.
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  • Nachfahren zu Gast: "Ich freue mich, aus dem Anlass der Neubenennung der Straßen einmal die Nachfahren der einstigen Pioniere hier in Immendingen persönlich kennen zu lernen", hob Bürgermeister Markus Hugger hervor. Tatsächlich habe man überlegt, ob die historische Verbindung Immendingens zur einstigen Kaserne nicht bei der Namensgebung berücksichtigt werden sollte. Dies erfolge nun jedoch an anderer Stelle im Gemeindegebiet. Die Entscheidung des Gemeinderats zugunsten der Namen Daimler und Benz sei letztlich gefallen, weil diese beiden die Gründer des Unternehmens seien, das heute für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde stehe.
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  • Erinnerung an Ur-Großeltern: Jutta Benz, Urenkelin von Carl und Bertha Benz, freute sich, dass die Straße nach ihrer Ur-Großmutter benannt wurde. Sie werde der großen Familie Benz darüber berichten. "Ich danke Ihnen, dass sie den Mut gefunden haben, einer der beiden Straßen einen Frauennamen zu geben", erklärte Jutta Benz weiter. Sie sei sehr stolz auf den Pioniergeist ihrer Ur-Großmutter und sie beurteilte es auch positiv, dass mit Caroline Anstett ebenfalls eine Frau Projektleiterin des Prüfzentrums geworden sei. Andreas Hoffmann-Daimler hob hervor, welches erstaunliche Pioniertum es damals gewesen sei, als sein Ur-Großvater Gottlieb Daimler mit dem Verbrennungsmotor den ersten nicht "animalischen" Antrieb entwickelt habe. Durch Daimlers Genialität und die Zusammenarbeit mit Maybach sei es letztlich gelungen etwas zu realisieren, das die Gesellschaft und die Welt grundlegend verändert habe. "Dabei ging es Gottlieb Daimler nicht einmal ums Geld, sondern um eine Vision", so Andreas Hoffmann-Daimler. Er sprach die Hoffnung aus, dass im Daimler-Prüfzentrum Immendingen der nächste Wechsel für die Zukunft der Mobilität entwickelt und verwirklicht wird.