Bei einem Großprojekt zwischen der Bundesstraße 311 und dem Zimmerer Wohngebiet Am Freizeitzentrum realisiert ein Investor aus Nordrhein-Westfalen in Immendingen 137 Service-Apartments. Für das Gebäude am Standort des einstigen Boardinghouse werden Baukosten in zweistelliger Millionenhöhe erwartet.

Da die Apartments mit Küchen ausgestattet sind, beinhaltetet das Konzept keine klassische Gastronomie. Für die Nutzung des Hauses hat vor allem das Daimler-Prüfzentrum Bedarf angemeldet.

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Der Gemeinderat hat am Montagabend bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig das gemeindliche Einverständnis zum Neubau der 137 Apartments gegeben. Über die Baugenehmigung entscheidet das Landratsamt. Für den Investor, die Maurit GmbH, nahm Marc Bosserhoff (50) an der Beratung teil.

Das Unternehmen ist über den Immendinger Projektentwickler Adventus in die Maßnahme eingetreten und will über einen Bauträger auch das heimische Handwerk am Bau beteiligen. Nach Fertigstellung soll die Anlage von der Maurit GmbH betrieben werden.

Die Ausmaße

Ortsbaumeister Martin Kohler stellte bei der Sitzung das Projekt vor, das in seinen Ausmaßen im Wesentlichen denjenigen des früher mit 96 Zimmern vorgesehenen Boardinghouse entspricht. Es wird also gut 70 Meter lang, 17,41 Meter breit und 12,50 Meter hoch sein. Das Gebäude hat auch wieder vier (bereits genehmigte) Geschosse, allerdings wird das Erdgeschoss zu großen Teilen zur Unterbringung der 137 Service-Apartments genutzt.

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Vorgesehen sind auch eine Wohnung für den Betreiber, 99 Autostellplätze sowie überdachte Fahrradstellplätze und ein Geräteschuppen.

Rezeption immer besetzt

Im neuen Komplex werden nach Aussagen von Marc Bosserhoff künftig einmal etwa 20 Arbeitsplätze geschaffen, so auch für einen Hotelmanager. Die übrigen Mitarbeiter werden für eine rund um die Uhr besetzte Rezeption, den Service im Launch-Bereich, die Hausverwaltung, die Vermittlung der Apartments und weitere Tätigkeiten verpflichtet. Laut Investor strebt man für ein Versorgungsangebot an die Apartmentnutzer eine Zusammenarbeit mit dem benachbarten Immendinger Edeka-Markt Milkau an.

Investor Marc Bosserhoff (links) mit Bürgermeister Manuel Stärk.
Investor Marc Bosserhoff (links) mit Bürgermeister Manuel Stärk. | Bild: Jutta Freudig

Auf Anfrage von CDU-Fraktionssprecher Clemens Knoblauch (CDU) bezeichnete Marc Bosserhoff die Maurit GmbH als Familienunternehmen mit mehreren Zweigen. Im vergangenen Jahr sei ein Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro auf den Weg gebracht worden. Großen Wert legten die Gemeinderäte im Dialog mit dem Investor auf eine zügige Realisierung des Projekts.

Immer wieder Thema

Auch Bürgermeister Manuel Stärk betonte, dass Gespräche mit dem Leiter des Daimler-Prüfzentrums, Reiner Imdahl, immer wieder die Thematik der Unterbringung von Mitarbeitern und Besuchern in Immendingen beinhalteten. Mit Blick auf die Jahre zurückliegende Baugenehmigung für das Boardinghouse, die sogar noch einmal verlängert werden musste, appellierte der Bürgermeister: „Wir hoffen dieses Mal auf etwas mehr Enthusiasmus und darauf, dass das Projekt auch wirklich kommt.“

Baustart noch 2022

Geht es nach der Maurit GmbH, so betonte Marc Bosserhoff im Gespräch, dann wolle man nach der fürs Ende der Sommerpause erhofften Baugenehmigung noch in diesem Jahr in den Bau der Service-Apartments entsteigen. „Wir wollen lieber früher als später anfangen“, so der Investor. Allerdings seien die Planungen nach dem hohen KFW-Standart 40 ausgelegt. Dafür müsse man erst das notwendige Baumaterial haben. Ebenso sei die Handwerker-Situation am Bau momentan schwierig.

Entsprechende Auswirkungen hat das nachhaltige Konzept auch auf den notwendigen Bauzeitraum. Bosserhof geht davon aus, dass man bis Mitte 2024 braucht, ehe der neue Komplex in Betrieb gehen kann. Den Bedarf und die Entwicklung Immendingens schätzt der Investor, der die Gemeinde im Rahmen der Zusammenarbeit mit Adventus bereits seit Längerem kennengelernt hat, als positiv ein. Voraussichtlich gebe es für Maurit in Immendingen zukünftig noch mehr zu tun.