Schon seit der Zeit, als das Daimler-Prüfzentrum noch in Bau war, gelten die drei Brücken der Landesstraße 225, die in Immendingen zwei Bahnlinien und die Donau überspannen, als marode und sollen ersetzt werden.

Prüfungen dauern an

Das Bebauungsplanverfahren, mit dem die Gemeinde und das Land Baden-Württemberg den Ersatzbau der vorgesehenen zwei neuen L-225-Übergänge vorbereiten wollten, ist allerdings Ende 2018 ins Stocken geraten, und wie es jetzt aussieht, wird es auch vor 2022 nicht weitergeführt. Bürgermeister Manuel Stärk informierte den Gemeinderat darüber, dass beim Land immer noch Prüfungen für das Projekt im Gange sind, die voraussichtlich bis zum vierten Quartal dauern.

Tatsächlich scheint jetzt ein Vorteil der Multi-Millionen-Euro-Maßnahme den Fortgang der Planung für die Brückenbauten auszubremsen. In langen Verhandlungen hatte der frühere Bürgermeister Markus Hugger erreicht, dass die beiden vorgesehenen neuen Brücken – eine über Donau und Bahnlinie Richtung Tuttlingen, eine über die Bahnlinie Richtung Engen – als Teil der künftigen Umgehung der Bundesstraße 311 anerkannt werden.

Das bedeutete, dass die Bauwerke von vorn herein mit mehr Breite, höherer Tonnage und größeren Anschlüssen ausgelegt werden und dass neben dem Land auch der Bund bei den Kosten ins Spiel kam. Gleichzeitig erreichte die Gemeinde damit eine Aufnahme der B-311-Umgehung in die Einstufung „Vordringlicher Bedarf“, da die Maßnahme aufgrund der eingeleiteten Brückenplanung als bereits begonnen gewertet wurde.

Land will noch Details klären

Zwischen Land und Bund ziehen sich nun aber die Vorbereitungen und Verhandlungen um den Ersatzneubau der L-225-Brücken offenbar über Jahre in die Länge. War Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer in einem Schreiben an Bürgermeister Manuel Stärk Ende letzten Jahres noch vom Abschluss der Abstimmungen Anfang 2021 ausgegangen, so trifft ein aktuell bei der Gemeinde eingegangenes Schreiben des Bundesverkehrsministeriums andere Aussagen.

Wie Bürgermeister Stärk den Gemeinderat informierte, sind laut diesem Schreiben beim Land noch Details zur Landschaftsplanung, zum Artenschutz, zur Verkehrsqualität, zu den Baugrunduntersuchungen und den Kosten zu klären. Erst mit diesen Vorentwurfsunterlagen, die im vierten Quartal erwartet werden, kann das Bundesministerium grünes Licht für die Weiterführung des 2018 gestoppten Bebauungsplanverfahrens geben. „Es wundert mich schon etwas, dass das Land es offenbar nicht schafft, in diesen drei Jahren mit der Vorplanung voranzukommen“, meinte Stärk, der in der Sache nun wieder auf Landesebene weitere Gespräche führen will.

Nur noch eine Brücke genötigt?

Was ist zu erwarten, wenn es mit der Brückenplanung vor Ort endlich weitergehen kann? Nach dem bisherigen Verfahrensstand rückt die vom Gemeinderat bevorzugte neue Trasse der L 225 (beziehungsweise die erste Teilstrecke der künftigen B-311-Umgehung) mit 300 Metern am weitesten von der Bebauung im Donaupark und am Hotzenbohl ab. Sie mündet beim Betriebsgebäude für den Donauumleitungsstollen in die bestehende B 311 ein.

Das könnte Sie auch interessieren

Da die Bahnlinie nach Tuttlingen und die Donau dort eng zusammenliegen, wird hier nur noch eine Brücke benötigt sowie eine weitere über die Bahnlinie nach Engen. Wegen der Überquerung der – Richtung Tuttlingen zur Elektrifizierung geplanten – Bahngleise müssen Brücken und Trasse aber höher gelegt werden. Im Bereich der Einmündung in die B 311 gilt das Gleiche für die Bundesstraße, die um acht Meter angehoben werden muss.