Königsfeld Mit der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts beauftragte die Gemeinde Königsfeld im Jahr 2023 die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE). Begrenzt sein soll das 16,5 Hektar große Sanierungsgebiet im Norden von der Friedrichstraße, östlich von der Mönchweiler Straße, südlich von der Jahnstraße sowie westlich von Bismarckstraße und der Straße am Kurgarten.
Ziel ist die Verbindung des südlichen Ortskerns mit der Einzelhandelszone in der Friedrichstraße, aber auch ökologische Aufwertung, wie Bürgermeister Fritz Link den Gemeinderäten im Technischen Ausschuss erklärte. Bisher geht man von Kosten von 7,85 Millionen Euro aus. Bei einer Förderrate von 60 Prozent verbliebt bei der Gemeinde ein Investitionsaufwand von 3,15 Millionen Euro. Laut Martina Steireif von der KE stehen die Zuschüsse bis April 2034 zur Verfügung, eine Verlängerung ist möglich. Im Verfahren werden Eigentümer, Mieter, Pächter und Träger öffentlicher Belange zu deren Mitwirkungsbereitschaft angehört.
Sigrid Fiehn plädierte dafür, das Haus Jacky entgegen bisheriger Planungen ins Sanierungsgebiet aufzunehmen, ebenso das Gebäude gegenüber der Buchhandlung Hornscheidt. Man könne über die nördliche Seite der Friedrichstraße nachdenken, so Link. Herrnhuter Haus und Augenweide seien drin. Mit Blick auf Leerstände zum Beispiel im ehemaligen chinesischen Restaurant oder dem früheren Geschenkehaus Haas gehe es auch um gezielte Nachnutzungen aus dem gewerblichen Umfeld.
Laut Steireif ist ein weiterer Punkt die Umnutzung von Leerständen zum Beispiel in Bezug auf altersgerechtes Wohnen. Auf Nachfrage von Fiehn erklärte Link, dass Nachverdichtung sinnvoll sei, aber nur in klassischen Baulücken, nicht in Vorgärten.
Laut Steireif wichtig sind vor allem Bestandserneuerungen von Gebäuden mit Blick auf deren energetische Sanierung. Die von Fiehn angefragte bauliche Aufwertung von Gebäudesubstanz ist aber ebenso grundsätzlich möglich. Maßgeblich sei nur, dass es sich nicht um losgelöste Einzelmaßnahmen, sondern umfassende Modernisierungen handle. Private müssten dazu Geld in die Hand nehmen, es gebe keine Bezuschussung von Objekten durch die Gemeinde, ergänzte Bürgermeister Link.
Dank eines vereinfachten Sanierungsverfahrens soll es keine Bodenwertsteigerungen und keine Änderungen bei der Grundsteuer geben, erläuterte Steireif auf Nachfrage von Matthias Weisser. Sie sprach auch von der Neugestaltung und Aufwertung der Straßenräume, Fortführung des kurörtlichen Charakters im öffentlichen Raum und der Neuordnung des ruhenden Verkehrs in Königsfeld.
Bürgermeister Link verwies dabei auf die „etwas unschöne“ Mönchweiler Straße. Hier warnte Weisser aber vor Stop-And-Go-Verkehr und unnötigen Abgasen, ähnlich wie in der Hermann-Voland-Straße. Link erinnerte daran, dass die dortigen Parktaschen Wunsch der Anlieger waren. Es gehe durchaus um Verkehrsberuhigung und auch die Separierung des Radfahrverkehrs von den Autos. Letztlich entscheide aber der Gemeinderat, dem empfahl der Ausschuss den Beginn des Verfahrens.