Löffingen-Reiselfingen – Derzeit müssen die Reiselfinger auf den Glockenschlag und das Geläut ihrer vier Glocken verzichten. Sie wurden von der Glockenfirma Schneider und der Löffinger Zimmerei Axel Fehrenbach aus dem 37,5 Meter hohen Turm mit dem großen Kran abgeseilt und auf den LKW verladen. Keine leichte Aufgabe für das Team, die Stahlgussglocken, die laut der Pfarrkirchengeschichte 1955 feierlich eingeweiht wurden, aus dem Kirchturm zu holen. Die Enge hier oben ist fast bedrohlich, auch Höhenangst dürfen die Arbeiter nicht haben. Mit dabei ist auch der Reiselfinger Zimmerer Tobias Lauble, der mit seinen Kollegen der Zimmerei Axel Fehrenbach schon mehrere Glockentürme in der Region restauriert und erneuert hat. Der Löffinger Zimmerermeister Axel Fehrenbach hat mit seinem Team große Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Nicht nur der Zahn der Zeit hat am Gebälk des Glocken- und Dachstuhls genagt, bei der Besichtigung und Untersuchung stellte man fest, dass der Glockenstuhl falsch eingebaut war. „Dadurch ist die gesamte Statik überlastet“, informiert Mitglied des Stiftungsrats, Pfarrgemeinderats und ehemaliger Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel.
Der historische Holzglockenstuhl der Pfarrkirche St. Fridolin in Reiselfingen wird nun in der Löffinger Zimmerei komplett saniert. Gleichzeitig werden neben der Tragwerksanierung auch Teile des Dachstuhls saniert. Neben Thomas Rosenstiel und Gemeindeteammitglied Clemens Knöbel – der täglich auf der Baustelle anzutreffen ist – verfolgte auch Ortsvorsteher Martin Lauble das Spektakel des Glockenabbaus. Nun werden die Glocken „Ave Maria“ (1350 Kilogramm), „St. Michael den Gefallenen“ (800 Kilogramm), „Schutzpatron St. Fridolin“ (550 Kilogramm) und die Glocke „Hl. Schutzengel beschütze uns“ (550 Kilogramm) an einem sicheren Ort aufbewahrt, bis der neue Glockenstuhl erneuert einiges gebaut und eingebaut ist.
Der Haushaltsansatz für die Baumaßnahme beläuft sich laut Rosenstiel auf 250.000 Euro.