Die Zeit der zeitintensiver, manueller Erfassung von Straßenmängeln ist vorbei. Die Weichen für eine digitale Straßenpflege sind in Löffingen gelegt. Möglich wird dies durch das neue Straßenerfassungsprogramm Vialytics, das Mitarbeiter von Bauhof und Stadtverwaltung am Montag vorstellten.

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„Über drei Jahre lang soll das Löffinger Straßennetz erfasst und ausgewertet werden“, sagte Bürgermeister Tobias Link. Das Projekt sei auf drei Jahre ausgelegt, jährlich entstünden hierfür Kosten in Höhe von 11.000 Euro. Nach Hinterzarten und St. Georgen gehört Löffingen zur dritten Gemeinde, die sich mit der Schlagloch-App bessere Fahrwege erhofft.

Wie funktioniert die „Schlagloch-App“?

Während der Autofahrt ist ein Smartphone mit der App darauf vorn an der Windschutzscheibe befestigt und überprüft den Asphalt auf Schäden. Wie Bauhofleiter Christian Heimann erklärte, werde mit der App aller vier Meter automatisch ein georeferenziertes Bild aufgenommen. Die Unebenheiten würden von dem Programm umgehend in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Gleichzeitig könne manuell per Knopfdruck eine Gefahrenstelle fotografisch oder mit einer Sprachnotiz aufgenommen werden. Alle Ergebnisse würden auf einer Online-Karte im Browser angezeigt.

Mit dem System sollen Straßenschäden nach objektiven Prioritätenliste gefunden und beseitigt werden: Anfang der Woche stellten, Simon ...
Mit dem System sollen Straßenschäden nach objektiven Prioritätenliste gefunden und beseitigt werden: Anfang der Woche stellten, Simon Wolf (Stadtbauamt, von links), Regina Gerok, Ilka Schlosser (Entwickler Vialytics), Christian Heizmann und Dietmar Wölfle (Bauhof Löffingen) und Bürgermeister Tobias Link die App vor. | Bild: Silvia Bächle

Zwar wurde das Hilfsmittel bereits von der Stadt vorgestellt. Allerdings hieß es, dass vor Inbetriebnahme abgewartet werden solle, bis die Löffinger Straßen schnee- und eisfrei sind. Bis dahin sollen mit der App aber beispielsweise Straßenschilder, Schachtdeckel oder kaputte Randsteine inspiziert werden.

Was passiert mit den Löffinger Daten?

Sobald Mitarbeiter des Bauhofs die Zustände der Löffinger Straßen erfasst haben, werden die Daten von Vialytics-Mitarbeitern in Stuttgart analysiert und Stufen von Straßenschäden oder Schlaglöchern eingeteilt. So beschreiben die beiden Vialytics-Instrukteurinnen Regina Gerok und Ilka Schlosser den Ablauf. „Die Ergebnisse werden innerhalb weniger Tage übersichtlich in einem Management-System auf einer Karte angezeigt.“

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Wie Bürgermeister Link hervorhebt, erfülle die Stadt mit der neuen Schlagloch-App aus Stuttgart die Gesetzesvorgaben und die Verkehrssicherheitspflicht. Darüber hinaus „bietet die Stadt neue Möglichkeiten einer effizienten Straßenüberwachung“. Mit den neuen technischen Möglichkeiten lässt sich aber nicht nur das Straßennetz überwachen, auch das Fahrradnetz solle bald in Augenschein genommen werden.