In Mönchweiler sollen barrierefreie Bushaltestellen entstehen. Mit diesem Beschluss setzt der Gemeinderat Vorgaben des Gleichstellungsgesetzes und des Nahverkehrsplans des Landkreises um. Vorgesehen für den Umbau sind die Haltestellen am Weiherdamm und in der Hindenburgstraße am „Löwen“. Gleichzeitig soll ein möglicher Alternativstandort in der Hindenburgstraße untersucht werden.
- Hier wird umgerüstet: Die beiden Bushaltestellen in Mönchweiler am Weiherdamm und in der Hindenburgstraße sind nicht zuletzt durch den Schülerverkehr sehr gut frequentiert und sollen deshalb grundsätzlich beide umgerüstet werden. Nach der Vorgabe des Nahverkehrsplans müsste eigentlich nur die Haltestelle am Weiherdamm barrierefrei umgebaut werden, weil nur hier die Verknüpfung mehrerer Buslinien erfolgt.
- Mögliche Verlegung der Löwen-Haltestelle: Doch vor dem Umbau der beiden Haltestellen möchte die Gemeinde Mönchweiler noch ein anderes Problem angehen. An der Haltestelle in der Hindenburgstraße am „Löwen“ geht es immer wieder sehr eng und manchmal sogar chaotisch zu, denn zusätzlich zu vielen Schülern und anderen Passagieren der Busse sind hier insbesondere Besucher des Löwencafés, des Getränkemarkts im Löwen und neuerdings auch die Kunden der neueingerichteten Poststelle zu Fuß oder mit ihren Fahrzeugen unterwegs. Alles in allem ist das keine gute Verkehrssituation, sind sich Gemeinderat und Gemeindeverwaltung einig. Deshalb prüft die Gemeindeverwaltung aktuell, ob es möglich ist, die Haltestelle für beide Fahrtrichtungen weiter in Richtung Kirche und Rathaus zu verlegen. Gespräche mit einem Grundstückseigentümer, der Platz für ein Wartehäuschen zur Verfügung stellen müsste, werden bereits geführt, so Bürgermeister Rudolf Fluck.
- So erfolgt der Umbau: Die Bushaltestellen werden mit Niederflursteinen und taktilen Leitelementen ausgestattet. Damit werden die Gelenkbusse der Südbadenbus-Gesellschaft barrierefrei zugänglich. Aufgrund der Länge dieser Busse werden keine Haltebuchten benötigt. Die Busse hallten parallel zum Bordstein und bremsen damit gleichzeitig den fließenden Verkehr. Die Bordsteine werden an den Haltestellen so erhöht, dass die Busse ebenerdig betreten werden können. Die taktilen Leitelemente unterstützen das sogenannte Zwei-Sinne-Prinzip für sehbehinderte beziehungsweise blinde sowie hörbehinderte oder taube Menschen. Dementsprechend sollten ergänzend zu den üblichen Bodenindikatoren für Sehbehinderte und Blinde bei Bedarf und nach Möglichkeit zusätzlich auch Audio-Anlagen, zum Beispiel akustische Signalgeber an Lichtsignal-Anlagen oder akustische Fahrgastinformationen, installiert werden, lauten die Vorgaben für taktile Leitelemente. Je beidseitiger Haltestelle werden für den Umbau Kosten in Höhe von 60 000 Euro, somit insgesamt für die Haltestellen am Weiherdamm und in der Hindenburgstraße 120 000 Euro kalkuliert. Die Maßnahme wird durch das Land Baden-Württemberg bezuschusst.
- Hohe Honorarforderung: Bauchschmerzen macht dem Gemeinderat allerdings eine andere Sache. Der Gemeindeverwaltung liegt das Honorarangebot eines Ingenieurbüros zur Überplanung der betroffenen Haltestellen, also derjenigen am Weiherdamm und in der Hindenburgstraße, wahlweise die bisherige oder die neue, vor. Beginnend mit der Planung über die Ausschreibung und Bauüberwachung bis hin zur Abnahme kalkuliert das Büro mit Kosten nach der Honorarordnung für Ingenieure in Höhe von knapp 49 000 Euro. Zwar umfassen die Arbeiten „mehr als nur den Bordstein hoch zu holen“, aber: „Für die Berechnung des Radius eines Gelenkbusses und ein paar weitere notwendige Aufgaben“ sei das fraglos zu hoch, so sind sich die Gemeinderäte einig.
Auf der anderen Seite könne die Planung nicht durch das Ortsbauamt erfolgen, so Bauamtsleiter Berthold Fischer, weil dafür zu viele Detailkenntnisse notwendig seien. Beauftragt wurde der Ingenieur durch den Mönchweiler Gemeinderat deshalb zunächst nur für die Leistungsphasen bis zur Genehmigungsplanung.