Der Name Zeyko wird schon bald komplett von der imposanten Immobilie im Gewerbegebiet Egert in Mönchweiler verschwunden sein. Nach der wiederholten Insolvenz des Küchenbauers und der damit letztlich verbundenen Geschäftsaufgabe entsteht auf dem Areal ein Gewerbepark, der den Namen „Gewerbepark am Fohrenwald“ tragen wird. Die Flächen sind begehrt. Unter anderen möchte schon bald die Gütenbacher Firma Rena Technologies einziehen.
- Auszug ist in vollem Gang: Noch sind in der rund 29 000 Quadratmeter großen Produktionshalle die Aufräumarbeiten nach dem Auszug von Zeyko im Gange. Nach der Versteigerung des beweglichen Vermögens blieb aus der Insolvenz allerlei in der Halle zurück, das nun vom bisherigen Eigentümer entsorgt werden muss.
- Übergabe ist erfolgt: Eigentümerin ist jetzt die Deutsche Industrie Reit-AG. Zum 1. Juni erfolgte der Übergang der Nutzen und Lasten. Die offizielle Gebäudeübergabe folgte am 30. Juni. Bereits zuvor arbeitete die neue Eigentümerin eng mit der Voreigentümerin des Gebäudes zusammen, zog sich doch der Vertragsabschluss immer wieder in die Länge. Auch die Corona-Pandemie forderte ihren zeitlichen Tribut und Mietinteressenten für den neuen Gewerbepark scharrten sprichwörtlich mit den Hufen.
- Firma Rena expandiert: Mit der Vermietung einer rund 8000 Quadratmeter großen Fläche an Rena Technologies zieht ein nach eigenen Angaben zu den weltweit erfolgreichsten Maschinenbauern im Bereich der nasschemischen Oberflächenbehandlung gehörendes Unternehmen in den Gewerbepark am Fohrenwald ein. Die Maschinen, die Rena Technologies baut, werden in den Bereichen Halbleiter, Medizintechnik sowie der erneuerbaren Energie und der Glasbearbeitung eingesetzt. Haupt-Produktionsstandorte von Rena bleiben Gütenbach und Berg bei Nürnberg. Insgesamt zählt das Unternehmen an acht Standorten über 750 Mitarbeiter. Seit Januar 2019 hatte Rena Technologies 2300 zusätzliche Quadratmeter in der Waldstraße in Mönchweiler im früheren Gebäude von VMR angemietet. Diese Fläche wird nun zu klein.
- Mitspracherecht für die Gemeinde: Bereits seit mehreren Monaten sind die Pieper Group und Schenker Logistik in den neuen Gewerbepark eingezogen. Drei Unternehmen aus dem Bereich der Metallverarbeitung haben außerdem großes Interesse bekundet, wie Andrea Kühne berichtet, die den Gewerbepark am Fohrenwald mit ihren Unternehmen Andrea Kühne Projektierung für die Deutsche Industrie Reit-AG vermarktet. Bei der Auswahl der Unternehmen räumt sie der Gemeinde Mönchweiler ein gewisses Mitspracherecht ein, denn die neuen Mieter sollen auf Akzeptanz in Mönchweiler bauen können. Bei vollständiger Vermietung, so erläutert Andrea Kühne, sollen im Idealfall zwei Drittel der Gesamtfläche an verarbeitendes Gewerbe vermietet sein. Auf dem weiteren Drittel der Fläche sieht sie eine Vermietung als Lagerflächen.
- Brandschutz ist teuer: Um diese Vermietungen zu ermöglichen, investiert die Deutsche Industrie Reit-AG erheblich in das Gebäude. Allein rund eine Million Euro werden am Ende in den Brandschutz geflossen sein.
- Mieter für Nebengebäude fehlen noch: Neben den Flächen in der Produktionshalle stehen zwei weitere Gebäude zur Vermietung bereit. In der bisherigen Kantine mit 400 Quadratmetern soll ein Caterer einziehen. Auch für Events könnte sie genutzt werden, sagt Andrea Kühne. Für das Gewerbegebiet Egert soll damit eine gastronomische Anlaufstelle geschaffen werden. Auch die 1200 Quadratmeter Bürogebäude suchen noch einen Mieter. „Darin würde ich gerne ein innovatives Unternehmen sehen“, beschreibt Andrea Kühne ihre Vorstellungen.
- Grundstücksangebot an Gemeinde: „Bei Zeyko ist viel in Bewegung. Das ist alles sehr positiv“, beurteilte auch Bürgermeister Rudolf Fluck die Entwicklung im Gewerbepark jüngst im Rahmen einer Sitzung des Gemeinderates. Gleichzeitig kündigte er an, am 30. Juli werde Andrea Kühne die Pläne um den Gewerbepark im Gemeinderat vorstellen. Eines verriet er bereits: „Ich habe schon eigene Gedanken, was da oben passieren kann.“ Diese Gedanken dürften sich auf die 50 000 Quadratmeter große, gerodete und zum Zeyko-Areal gehörende Fläche unmittelbar neben der Produktionshalle beziehen, denn diese soll der Gemeinde Mönchweiler zum Kauf angeboten werden. Für die Gemeinde bietet das einige Optionen, schließlich sind verfügbare Gewerbeflächen im Ort ausgesprochen rar.