Mönchweiler – Das traditionelle Weihnachtskonzert des Musikvereins Mönchweiler am Nachmittag des vierten Adventssonntags war jüngst kein großer Publikumsmagnet mehr. Vor zwei Jahren, beim ersten Konzert nach der Pandemie, blickten die Musiker auf viele leere Stühle in der Alemannenhalle. Im vergangenen Jahr war der Besuch dank des Auftritts des Shanty-Chors Tender Neckar als Konzertpartner zumindest etwas besser. Die Mönchweiler Musiker haben festgestellt: Mit einem solchen Konzertnachmittag lockt man heutzutage kaum noch Besucher.

Andere Vereine der Region machen es bereits vor. Sie weichen mit ihren Jahreskonzerten auf einen Samstagabend im Spätjahr aus oder spielen sie bereits im Frühjahr. Auch in Mönchweiler gibt es entsprechende Überlegungen. Einzelne Musiker würden nicht zuletzt auch aufgrund der Terminfülle im Herbst gerne ganz weg von einem Weihnachtskonzert. Dirigent Kletus Cologna liebäugelt mit einem Kirchenkonzert anstelle eines Konzertes in der Alemannenhalle. Noch ist nichts entschieden, aber sicher ist, dass das Weihnachtskonzert in seiner bisherigen Form, wenn überhaupt, dann nur noch in diesem Jahr stattfinden wird.

Kletus Cologna löste zum Jahresbeginn Thomas Riedlinger nach 15 Jahren als Dirigent ab. Zum Dank für seinen Einsatz um den Musikverein Mönchweiler wurde er zum Ehrendirigent ernannt. Den „kleinen, familiären, offenen und ehrlichen Verein“ habe er schätzen gelernt, so Kletus Cologna im Rahmen der Hauptversammlung im Gasthof „Adler“. Die Probe(n)zeit mache Lust auf mehr.

Ebenso wie den aktiven Musikern liegt dem neuen Dirigenten die Nachwuchsarbeit am Herzen. Als Umbruch bezeichnete Vorsitzender Rolf Förnbacher das neue Ausbildungskonzept des Vereins. Seit dem vergangenen Jahr erfolgt die Ausbildung der Zöglinge durch die Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen. Zuvor bildeten in Mönchweiler Thomas Riedlinger und der eine oder andere aktive Musiker aus. Bei den Eltern der Zöglinge galt es für diesen Entschluss einige Hürden zu überwinden. Zu weit der Weg und zu hoch die Kosten. Erst als der Verein zusagte die Ausbildungskosten zu bezuschussen und auch künftig bei 45 Euro im Monat zu belassen, hätten doch einige zugesagt, so Rolf Förnbacher. Anfang des Monats startete außerdem wieder der Blockflötenunterricht in Mönchweiler. Künftig möchte der Verein zudem gerne mit der Gemeinschaftsschule beispielsweise in Form einer Bläserklasse kooperieren.

Im Dorfgeschehen will der Musikverein Mönchweiler nach wie vor, wo auch immer möglich, präsent sein. Seien es die eigenen Feste, wie das Vatertagsfest, das auch jetzt am 9. Mai wieder ansteht, oder das Weinfest im Herbst. Musikalisch begleitet die Kapelle vielerlei Veranstaltungen und offizielle Termine der Gemeinde und auch den Weihnachtsgottesdienst. Auch beim Kinder- und Familientag sowie beim Kinderferienprogramm wird sich der Musikverein wieder beteiligen. Im Juli wird es dann ein kleines Konzert in der Nachsorgeklinik Tannheim geben. Der Musikverein Mönchweiler unterstützt die Klinik schon seit vielen Jahren durch solche Auftritte.

Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr waren auch aus der Sicht des Musikvereins die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit Chabeuil. Der Verein pflegt eine intensive Freundschaft mit den französischen Los Cailletos. Die eigens von Philipp Eschbach komponierte und im vergangenen Jahr uraufgeführte Freundschaftspolka hat ihren Platz in der Geschichte Mönchweilers bereits sicher.