Für mächtig Zündstoff hatte im Juli vergangenen Jahres im Gemeinderat der Antrag für ein großes Bauprojekt mit zwei Mehrfamilienwohnhäusern mit 42 Wohneinheiten, 37 Tiefgaragenstellplätzen und 23 oberirdischen Stellplätzen auf dem Areal der Reinigungsfirma Picobello gesorgt. Mehrere betroffene Anlieger hatten sich zu Wort gemeldet und der Verwaltung vorgeworfen, dass die Infrastruktur in der Villinger Straße für ein solches Bauvorhaben überhaupt nicht geeignet sei. Ein glücklicheres Händchen schien jetzt ein anderer Bauträger zu haben, der auf demselben Areal nun den Neubau von zwölf Reihenhäusern, zwölf Garagen, zwölf offenen Stellplätzen und einer Technikzentrale plant.
Weder aus den Reihen der Zuhörer noch aus dem Gemeinderat gab es jetzt bei der Vorstellung des Bauvorhabens in der jüngsten Gemeinderatssitzung irgendwelche schwerwiegende Einwände. Lediglich auf die Frage von Michael Asal, wer der Bauträger sei, druckste die Verwaltung sichtlich herum und verwies auf die rechtlichen Regelungen, wonach der Bauträger bei der Einreichung einer Baugenehmigung nicht genannt werden dürfe.
Straße wird mit noch mehr Verkehr belastet
Auch auf die Frage von Walter Pankoke, was denn eigentlich die Notwendigkeit sei, diese massive Wohnbebauung dort zu erstellen, verwies Bürgermeister Martin Ragg lediglich darauf, dass das Grundstück inzwischen wohl veräußert worden sei und jetzt entsprechend verwertet werde. Pankoke ging es nach eigenen Angaben vor allem darum, eine verkehrstechnisch akzeptable Lösung zu finden. Durch die Wohnbebauung werde die ohnehin stark befahrene Villinger Straße noch zusätzlich belastet.
Starkregen als Problem
Oliver Bumann stellte den Antrag, ob bei einem solchen Bauvorhaben in unmittelbarer Eschachnähe nicht die Auflage mit eingebracht werden sollte, die Stellplätze wasserdurchlässig auszuführen und auch die Garagendächer als Gründächer zu konzipieren, um eine zusätzliche Belastung des Kanalisationsnetztes zu vermeiden. Eine effektive und seiner Meinung kostengünstige Maßnahme, um Starkregenereignissen vorzubeugen.
Anregung ans Landratsamt
Einstimmig erteilte abschließend der Gemeinderat das baurechtliche Einvernehmen zum Bauvorhaben. Und bei acht Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen erfolgte der Beschluss, in Ergänzung als Anregung an das Baurechtsamt des Landratsamtes hinzuzufügen, dass die befestigten Flächen wasserdurchlässig gestaltet und die Garagendächer begrünt werden sollen.