Niedereschach Mit 66 Jahren wechselt der hochgeschätzte Pfarrer der evangelischen Jakobusgemeinde Niedereschach-Dauchingen, Peter Krech, in den wohlverdienten Ruhestand. Im Rahmen eines Gottesdienstes in der katholischen Kirche in Dauchingen wurde Krech von der ganzen Kirchengemeinde verabschiedet.

Wer Pfarrer Krech kennt, der weiß, dass er innerhalb der Jakobusgemeinde eine große Lücke hinterlässt. Seine Predigten, die stets von viel Tiefgang und Achtung vor allen Menschen, egal, wie sie orientiert sind, geprägt waren, werden ebenso fehlen wie seine von starker Sensibilität und Einfühlungsvermögen geprägte menschliche Art, die gerade auch in schwierigen Lebensphasen Menschen immer eine große Unterstützung waren.

Er teilte Freud und Leid mit allen Menschen, egal, welcher Religion sie angehörten oder ob sie gläubig oder nicht gläubig waren, wohl wissend, dass die „Sensibilität der Religion“ nicht nur heilsam, sondern manchmal auch „zum Schaden der Menschen und der Menschlichkeit“ eingesetzt wird, wie er im Gespräch betonte. Auch ist er der tiefsten Überzeugung, dass gläubige Menschen keinen Deut besser sind als andere. Entsprechend groß ist seine Achtung vor allen Menschen und auch vor deren Berufen. Eine Herzenssache war für Krech an allen seinen Wirkungsstätten auch stets die Weiterentwicklung der Ökumene.

Was seinen eigenen Beruf als Pfarrer betrifft, hatten seine bei der Firma Fahr in Gottmadigen beschäftigten Eltern des 1959 in Singen am Hohentwiel geborenen Mannes eigentlich ganz andere Pläne. Seine musikalische Ader erkennend, wollten sie ihm zu einem Musikstudium verhelfen, finanzierten und ermöglichten ihm schon in jungen Jahren Musikunterricht, doch letztlich war es die Theologie, die für ihn zur Berufung wurde. Nach seinem Theologiestudium und seiner Ausbildung zum Pfarrer trat er seine erste Pfarrstelle in St. Georgen bei der Johannesgemeinde ein. Dort wirkte er zwölf Jahre lang. Ebenso lang wirkte er danach bei der Lukasgemeinde in Villingen, wo sein ganz großer Tätigkeitsschwerpunkt in der Betreuung von Aussiedlern bestand.

In die Jakobusgemeinde Niedereschach kam Krech Mitte 2010 nach dem Weggang von Pfarrer Reinhard Monninger, zunächst als Vakanz-Vertretung. Zwei Jahre lang lernte er dabei die Menschen und die Jakobusgemeinde kennen und so entschied er sich, sich für die freie Pfarrstelle zu bewerben. Dass er sich für die Jakobusgemeinde entschieden habe, habe mehrere Gründe gehabt. Zum einen habe ihn der stark engagierte Ältestenkreis begeistert, ebenso wie die schmucken Kirchen in Niedereschach und Dauchingen. Im Rückblick auf seine 13-jährige Tätigkeit in Niedereschach fallen Krech als Höhepunkte spontan die vielen Vorträge mit dem Forum Niedereschach, die auch für ihn selbst sehr bereichernd gewesen seien, die zusammen mit dem Ehepaar Knausenberger durchgeführten Änderungen im Bereich des Konfirmandenunterrichts und das große Kirchenfensterprojekt ein. Diese Aufzählung ließe sich allerdings beliebig fortsetzen.

Zur beruflichen Vita von Krech gehören auch seine Tätigkeit als Gefängnispfarrer in Villingen (2007-2023) und seine zehnjährige Tätigkeit als stellvertretender Dekan, während der er mit weitreichenden und auch schwerfallenden strukturellen Veränderungen, die auch die Jakobusgemeinde betrafen und unter dem Druck sinkender Mitgliederzahlen und damit geringerer Finanzmittel standen, befasst war.

Seinen Ruhestand wird Pfarrer Krech zusammen mit seiner Frau in der Nähe der Familie seiner Tochter und eines seiner vier Enkelkinder in VS-Schwenningen verbringen. Er freut sich, nun öfter Radtouren mit seiner Frau machen zu können und Kontakt zu seinen Enkelkindern zu haben. Und natürlich wird er hin und wieder, wenn „Not am Pfarrer“ in den verschiedenen Pfarreien des evangelischen Kirchenbezirks Villingen ist, aushelfen.