Schönwald – Schönwald hat wieder einen Ehrenbürger. Nachdem Hans Göppert vor einem Jahr starb, hat sich der Gemeinderat einstimmig für Adalbert Oehler ausgesprochen – und in der letzten Sitzung des Jahres, die traditionell der Ehrung verdienter Bürger gewidmet ist, wurde der langjährige Bürgermeisterstellvertreter mit dieser sehr seltenen Ehrung in einen erlauchten Kreis aufgenommen. Der Musikverein Kurkapelle Schönwald umrahmte die Auszeichnung zu Ehren Oehlers.
Bürgermeister Christian Wörpel ging in seiner Ansprache intensiv auf die zahlreichen Verdienste des Mannes ein, der als Lehrer der Triberger Hauptschule 1977 aus dem Kinzigtal in den Ort kam – ihn aber wohl schon als Kind kannte.
Kurz danach wurde er zunächst Lehrer in Schönwald, bevor er an der Friedrichschule in Furtwangen Schulleiter wurde. 1980 trat er in die CDU ein, 1983 wurde er dort Vorsitzender – das Amt hat er noch immer inne. Ein Jahr später trat er bei der Gemeinderatswahl an und wurde gewählt – und das immer wieder, oft als Stimmenkönig. Bei der Wahl 2024 trat er nach 40 Jahren – davon 30 Jahre als erster Bürgermeisterstellvertreter – nicht mehr an.
Weit über die „normale“ Tätigkeit hinaus sei sein Engagement gegangen, betonte Wörpel, bis zum letzten Tag habe er seine Tätigkeit mit großer Ernsthaftigkeit wahrgenommen. Viele kleine und große Projekte habe Oehler mitgestaltet. Mit seiner CDU habe er vieles im Ort bewirkt – so hat man zuerst für die Aussegnungshalle und später für das Freibad namhafte Summen gesammelt. Zahlreiche Ehrungen konnte Oehler erlangen – so wurde er schon im Jahr 2002 Träger des Bundesverdienstkreuzes, auch seine Gemeinde ehrte ihn mehrfach, zuletzt erhielt er die Ehrenstele des Städtetags und nun, neben der Ehrenbürgerschaft, auch den Wappenteller der Stufe I. In praktisch allen Vereinen war er zumindest passives Mitglied, im Ski-Club brachte er es zum Weitenrichter. Und er war Gründer und Leiter der Zweigstelle der Jugendmusikschule.
Landrat Sven Hinterseh machte deutlich: „Was ich hier sehe, beeindruckt mich enorm. Ich wünsche mir tatsächlich mehr Schönwald in Deutschland und mehr Oehlers in der Gesellschaft. Heute schreit man oft nach dem Staat, der mit manchen Dingen auch überfordert wird. Hier kümmert man sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um seine Mitbürger.“ Auch er wisse, dass eine Ehrenbürgerschaft die höchstmögliche Auszeichnung einer Gemeinde darstelle und selten verliehen werde, weshalb er äußerst selten so etwas erlebe.
Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei überbrachte Glückwünsche. Er sah in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres in Schönwald ein „Hochfest des Gemeindelebens“. Bei vermeintlich leeren öffentlichen Kassen sehe man im ehrenamtlichen Einsatz nicht den geldwerten Vorteil, vielmehr seien die zahlreichen Ehrenamtlichen der Kitt der Gesellschaft. Oehler habe in vielerlei Hinsicht Herausragendes geleistet. Damit sei er Vorbild für viele.