Es war einst ein schwieriger Weg bis zur Verlobung von Franziska Duffner und Jürgen Schauer. Seit 50 Jahren sind sie nun glücklich verheiratet und feiern am heutigen Montag ihre Goldene Hochzeit.
Von Danzig in den Schwarzwald
Dem langjährigen Lehrer und Schulleiter der örtlichen Schule wurde es nicht an der Wiege gesungen, dass er eines Tages ein Schwarzwaldmädchen heiraten würde. „Ich bin 1941 in Danzig geboren“, erzählt der Jubilar. Doch da seine Mutter mit ihren drei kleinen Kindern nach Kriegsende von den Polen ausgewiesen wurde, kam Jürgen Schauer zunächst nach Schleswig-Holstein. Fünf Jahre später wurden die Geflüchteten umgesiedelt und die Kriegerwitwe mit ihren Kindern wurde dem Schwarzwalddorf Schonach zugewiesen.
Rektor ab dem Jahr 1987
„Ab dem 1. August 1950 besuchte ich hier die dritte Volksschulklasse“, erinnert sich Jürgen Schauer. Da er einer der besten Schüler war, bekam er nach der Abschlussklasse ein Stipendium für das Aufbau-Gymnasium in Meersburg. Nach dem Abitur besuchte er die Pädagogische Hochschule im Karlsruhe, die er mit dem Examen als Lehrer abschloss. Zuerst wurde er vom Schulamt nach Tennenbronn und dann nach Furtwangen geschickt. 1969 bewarb er sich an der Volksschule in Schonach, die er schon als Kind besucht hatte, und dort blieb er bis zum Ruhestand im Sommer 2004. „Zuerst war ich Hauptlehrer, dann Oberlehrer, Konrektor wurde ich 1980 und Rektor 1987“, so Schauer.
Es beginnt mit einer Wette
Schon bevor er in seiner Schwarzwald-Heimat die Schüler unterrichtete, hatte er gute Verbindungen nach Schonach und ließ auch dort seine Haare schneiden. Der junge Lehrer war Kunde im Friseursalon Duffner, wo die beiden Töchter des Friseurmeisters arbeiteten. Monika Duffner war in der Herrenabteilung tätig, während ihre Schwester Franziska im Damensalon war. Jürgen Schauer hatte nur Augen für Franziska Duffner, jedoch keine Möglichkeit, sie anzusprechen. Deshalb wandte er sich an ihre Schwester und schloss mit ihr eine originelle Wette ab. Er lud Monika 1968 zu einer privaten Silvester-Party ein und sagte: „Ich wette, dass du es nicht schaffst, deine Schwester mitzubringen.“
Als Südamerika lockt
Franziska Duffner ging mit zum Silvester-Ball und dann begannen die Kontakte mit regelmäßigen Treffen. „Aber weil ich noch eine andere Ausbildung machen wollte, hielt ich mich sehr zurück“, erzählt die Jubilarin. Doch ihr Verehrer drängte auf eine Entscheidung. Und als er nach Südamerika auswandern wollte und ihr das Angebot der deutschen Schule von Bogota in Kolumbien zeigte, entschied sich die junge Friseurin sofort, seinen Heiratsantrag anzunehmen.
Das Fest wird nachgeholt
Zunächst wurde die Verlobung gefeiert und am 25. Mai 1970 war die Trauung in der katholischen Kirche St.Urban. Drei Töchter bekam das Ehepaar, auch acht Enkelinnen und ein Enkelsohn können dem Jubelpaar gratulieren. Wegen der Corona-Zeit kann nicht gefeiert werden, aber das Fest wird einfach ein Jahr später nachgeholt.