Sie habe im Wahlkampf es nicht geschafft, den Tafelladen zu besuchen. Das wolle sie nun nachholen, erklärte Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei einem Vor-Ort-Termin. Elisabeth Spöttle, Gründungsmitglied und Vorsitzende des Tafelladenvereins, führte Eisenlohr durch die soziale Einrichtung.
Der Tafelladen ist in einem städtischen Haus beim Tunnelausgang am Schlossbergtunnel untergebracht. Seit gut 20 Jahren können Menschen mit niedrigem Einkommen hier Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs für sehr wenig Geld kaufen. Laut Spöttle gibt es bundesweit etwa 1000 solche Tafelläden, in Baden-Württemberg etwa 150. „Wir gehören zu einem der ersten im Land“, sagte Spöttle. Etwa 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass die Waren in den Laden kommen. Sie fahren zu den Märkten, Bäckereien oder ins Singener Regionallager der Tafelläden und holen die Ware. Noch einmal so viele Ehrenamtliche sind bei der Vorbereitung und später im Verkauf aktiv. Außerdem sind ein Ein-Euro-Jobber und eine Mitarbeiterin fest beschäftigt.
Die Lebensmittel stammen entweder aus großen Einkaufsmärkten und würden weggeworfen, weil sie kurz vor dem Verfallsdatum stehen. Auch Bäckereien spenden Brot, Brötchen und Gebäck vom Vortag. Andere Produkte stammen von Herstellern, die zu viel produziert haben.
100 Ausweise
Einkaufen dürfen Menschen, die von Hartz 4 leben und bei der Stadt einen entsprechenden Berechtigungsausweis beantragt und erhalten haben. Derzeit seien etwa 100 Ausweise ausgegeben. Am Ende der jeweiligen Öffnungszeiten ist der Laden dann für alle geöffnet. „Wir wollen ja, dass möglichst wenig weggeworfen werden muss“, erläutert Spöttle. Das Motto der Tafeln laute: „Lebensmittel retten – Menschen helfen“.
Eisenlohr betonte, die Stadt sei sehr froh über die Einrichtung. Die Räume stelle die Stadt deshalb auch mietfrei zur Verfügung. Sie wolle nicht nur Unternehmen besuchen, sondern auch Einrichtungen wie die Tafel.