Zwei Buben waren es, die am Neujahrstag in der Schwarzwald-Baar-Klinik das Licht der Welt erblickten. Ein Neugeborener aus Durchhausen ließ bis zu seiner Geburt nur zwei Minuten des neuen Jahres ins Land ziehen, ein weiterer Junge aus der Gemeinde Dunningen hatte sich ebenfalls den ersten Tag des Jahres als Geburtstag ausgesucht.

Noch im Jahr 2018 kam die kleine Klaraluise Kuss zur Welt. Am Sylvesterabend um exakt 22.23 Uhr geboren fehlten ihr nur 97 Minuten zum neuen Jahr. Aber so bescherte die dritte Tochter der Familie Kuss, die in Brigachtal zuhause ist, ihren Eltern sicherlich eine Steuerersparnis bereits für 2018.
"Es war eine problemlose Geburt", freut sich Mutter Yvonne Kuss, für die es bereits die dritte Tochter ist. Auch Vater Michael Kuss ist stolz auf sein drittes Mädchen, das bei der Geburt immerhin 3870 Gramm wog und 55 Zentimeter groß war. In einer knappen Stunde sei alles vorbei gewesen, so Mutter Yvonne, die froh ist, dass sie bereits in der Klinik war, weil die Geburt überfällig war. "Das hätte ich sonst nicht mehr geschafft", meinte sie erleichtert.

"Wir hätten Frau Kuss auch am Freitag vor Heiligabend aufgenommen", betont Eva Krebs von der Klinikleitung. Man habe zwar am 21. Dezember einen kurzfristigen Engpass gehabt und stundenweise einen Aufnahmestopp aussprechen müssen, weil alle 36 Betten belegt waren, aber für Notfälle sei man immer gerüstet. Lediglich zwei schwangere Frauen, bei denen kein besonderes Risiko erkennbar gewesen sei, habe man an Kliniken in der regionalen Nachbarschaft verweisen müssen.
Bereits am Samstag, 22. Dezember, habe man nach nur wenigen Stunden Aufnahmestopp diesen wieder aufheben können, betont auch Klinik-Pressesprecherin Sandra Adams. Mit 33 plus drei Betten liege man beim Bedarf, der allerdings steigend sei, erklärt Eva Krebs. Vier Ärzte kümmern sich um die Patienten der Geburtsklinik und werden in ihrer Arbeit von insgesamt 30 Mitarbeitern unterstützt. Mit fünf Kreißsälen und einem angeschlossenen OP-Raum, in dem Kaiserschnitte vorgenommen werden, sei man gut aufgestellt wobei man dem, sich ändernden, Bedarf folgend natürlich immer wieder Anpassungen vornehme. Durch die Schließung anderer Geburtsstätten in kleineren Kliniken sei man natürlich immer mehr gefordert.
Die Zahlen der vergangenen Jahre sprechen für sich. Zum ersten Mal überschritt man in 2018 im Schwarzwald-Baar-Klinikum die Grenze von 2500 Geburten. 2517 Babys half man bis zum 31. Dezember auf die Welt und übertraf das Jahr 2017 mit 2382 Babys um 135 Neugeborene. In beiden Jahren war auch je eine Drillingsgeburt dabei und mit 55 Zwillingsgeburten in 2018 übertraf man auch hier die Zahl aus 2017, als es noch 46 Zwillingspärchen waren, die neu auf die Welt kamen. Aktuell ist es glücklicherweise etwas ruhiger in der Geburtenszene, so dass man auch auf dieser Station einmal tief Luft holen kann – bis zum nächsten kleinen Babyboom.
Das Schwarzwald-Baar Klinikum bietet nach eigenen Angaben eine familienorientierte Geburtshilfe. Es werden Geburtsvorbereitungskursen und Hebammensprechstunden angeboten.
Immer mehr Geburten
Es gibt steigende Geburtenzahlen, das ist ein bundesweiter Trend. Auch im Schwarzwald-Baar Klinikum steigen die Neugeborenenzahlen seit einigen Jahren an. 2018 verzeichnete man dort einen neuen Rekord – erstmals wurde die 2500-er Marke geknackt: 2517 Babys sind 2018 im Klinikum zu Welt gekommen. 2015 waren es 2248 Kinder, 2016 insgesamt 2292 Kinder, 2017 verzeichnete das Klinikum 2382 Neugeborene.
Das Durchschnittsalter der werdenden Mütter lag 2018 bei etwa 30 Jahren. Als ausgewiesenes Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe arbeitet die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sehr eng mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin zusammen. Auf diese Weise werden Mutter und Kind möglichst optimal versorgt, dabei wird Sicherheit sehr groß geschrieben. Das Ärzteteam betreut auch Risikoschwangerschaften. Die Neu- und Frühgeborenen-Kinderintensivstation erfüllt sehr hohe Qualitätskriterien: Hier können alle schwerkranken Früh- und Neugeborenen sowie alle extrem kleinen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm versorgt werden. Im Perinatalzentrum werden jährlich rund 500 Kinder behandelt. Etwa 40 bis 50 der Neugeborenen haben ein Geburtsgewicht unter 1500 Gramm, etwa 30 bis 35 sind extreme Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm. (in)