Geschwisterkinder – Schattenkinder?: So lautet das Thema eines Fachsymposions der Nachsorgeklinik Tannheim und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge am 8. April in der Neuen Tonhalle in VS-Villingen und am 9. April vor Ort in der Nachsorgeklinik in Tannheim.

Und darum geht es: Wenn in einer Familie ein Kind von einer schweren Krankheit betroffen ist, dann treten dessen Geschwister in der Regel in der Aufmerksamkeitshierarchie in die zweite Reihe – mit zum Teil fatalen Folgen für deren Entwicklung. Nur fünf Kliniken in Deutschland betreuen mit familienorientierten Rehabilitationsmaßnahmen das nächste Umfeld von Schwerkranken oder Genesenden umfassend. Eine davon, die Nachsorgeklinik Tannheim, nimmt mit ihrem ganzheitlichen Ansatz besonders auch die Geschwisterkinder in den Fokus – unter anderem auch mit dem Fachsymposion. Diese Kinder werden auch oftmals Schattenkinder genannt – ihre Kindheit und Entwicklung steht im Schatten der Aufmerksamkeit, die dem Erkrankten zuteil wird. Eltern wenden sich – meist notgedrungen – vor allem dem erkrankten Kind zu. Die gesunden Geschwister müssen dann oft zurückstehen und die Bindung zu den Eltern erleidet Brüche. Roland Wehrle, Geschäftsführer von der Nachsorgeklinik Tannheim, betont, dass der Blick innerhalb der Familienorientierten Reha-Maßnahmen auf die sogenannten sekundären Patienten gelenkt wird. „Wir wollen verdeutlichen, dass die Schattenkinder oftmals größeren psychischen Belastungen ausgesetzt sind“, so Wehrle. „Die Kostenträger und die politisch Verantwortlichen müssen bei der Bereitstellung von Pflegesätzen dieser Situation noch mehr gerecht werden.“

Das Fachsymposion wendet sich an psychosoziale Mitarbeiter, Ärzte der Akutkliniken, Vertreter der Krankenkassen und Rentenversicherungsträger, Förderkreise und Selbsthilfegruppen, ferner an Erzieher und Lehrer von Regelschulen..,

Infos im Internet:

www.tannheim.de/index.php/aktuelles.html