Robert Ruff ist Facharzt in Weiterbildung in der hausärztlichen Praxis von David Löttrich in Mönchweiler. Zwei Ärzte, die sich ganz bewusst entschieden haben, Allgemeinmediziner zu werden. David Löttrich bezeichnet sich selbst als Landarzt.
Die beiden gehören sie zu einer Berufsgruppe, in deren Zusammenhang Land auf Land ab immer wieder von einem Ärztemangel, von Patientenaufnahmestopps und teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen gesprochen wird.
Diese Aussagen möchten die beiden Mediziner aus Mönchweiler so eher nicht pauschal unterschreiben.
Die beiden Ärzte
David Löttrich machte sich im April 2021 mit seiner Praxis in Mönchweiler selbstständig. Der heute 45-jährige ist Facharzt im Bereich Unfallchirurgie und Orthopädie mit einer Zusatzqualifikation im Bereich der Notfallmedizin. „Ich möchte das gesamte Spektrum der Medizin abdecken und eine enge Beziehung zu den Patienten haben“, beschreibt David Löttrich seine Motivation als Hausarzt tätig zu sein.
Seit Anfang dieses Jahres ist Robert Ruff als Facharzt in Weiterbildung zum Allgemeinmediziner in der Praxis von David Löttrich angestellt. Möglich wurde das, weil David Löttrich jüngst die Weiterbildungsermächtigung der kassenärztlichen Vereinigung erhielt.
Die Wege der beiden Ärzte kreuzten sich eher durch Zufall. Ein gemeinsamer Bekannter vermittelte den Kontakt.
Ein Jahr der Weiterbildung zum Facharzt absolvierte der approbierte Arzt bereits in der Albert-Schweitzer-Klinik in Königsfeld. Jetzt folgt die weitere Zeit in der hausärztlichen Praxis von David Löttrich.
Die Facharztausbildung ist mittlerweile selbstverständlich
Der Weg zum zugelassenen Arzt war für den heute 38-jährigen Robert Ruff lang. Nach dem Abitur im Jahr 2005 in Königsfeld und dem Zivildienst beim Roten Kreuz absolvierte Robert Ruff zunächst eine Ausbildung zum Rettungsassistent.

In diesem Beruf arbeitete er bis er im Jahr 2012 einen Studienplatz im Fach Medizin erhielt. Nach drei Staatsexamen und der Approbation schließt sich jetzt die mehrjährige Weiterbildung zum Facharzt an. Zwei Jahre fehlen ihm noch bis zum Abschluss.
Diese Jahre wird der Arzt in der Praxis von David Löttrich absolvieren. „Hier möchte ich noch ganz viel lernen und Erfahrung sammeln“, sagt Robert Ruff. In einer Hausarztpraxis gebe es beispielsweise im Vergleich zu einem Klinikum nur begrenzte Diagnosemittel.
Für die Praxis ein großer Gewinn
Für David Löttrich ist die Aufnahme von Robert Ruff in seine Praxis ein großer Gewinn. Nicht nur, dass er neue Patienten aus Mönchweiler aufnehmen konnte, sondern vor allem auch, dass Robert Ruff von den Patienten sehr gut angenommen wurde.
Zwar trägt David Löttrich die Verantwortung und schaut am Ende des Tages, so betont er, „über jede Patientenakte des Tages drüber“, aufgrund des fortgeschrittenen Weiterbildungsstandes von Robert Ruff gebe es aber zwischen den beiden einen engen und intensiven Austausch.
Bei den Patienten macht sich die Unterstützung in der hausärztlichen Praxis bereits durch kürzere Wartezeiten bemerkbar. Doch allein auf die Unterstützung durch einen zweiten Arzt wollen die beiden Mediziner dieses Plus nicht schieben. Man habe ein tolles und motiviertes Team mit erfahrenen medizinischen Fachangestellten, betonen beide Ärzte unisono.
Tendenz zur größeren Praxis
Allgemein gehe bei den Ärzten die Tendenz weg von einer Einzelpraxis hin zu Medizinischen Versorgungszentren und Gemeinschaftspraxen, sagt David Löttrich. Etliche Kollegen in der Umgebung seien diesen Weg jüngst gegangen, haben junge Kollegen in ihre Praxis aufgenommen oder sie ganz übergeben. Das Problem im Alter Praxisnachfolger zu finden, sehen die beiden als nicht ganz so groß wie immer wieder unterstellt.
Für die Zukunft kann sich der Mönchweiler Arzt auch sehr gut vorstellen, seine Praxis noch weiter auszubauen und in das durch Bürgermeister Rudolf Fluck jüngst vorgestellte Ärztehaus zu ziehen. Man müsse eben sehen, wie dafür dann die Konditionen der Bauträger aussehen, sagt er.
„Als Arzt und Gemeinderat halte ich es auf jeden Fall für sehr sinnvoll, dass eine Gemeinde eine solche Infrastruktur schafft. Ich setze mich dafür schon lange ein“, so David Löttrich. Für Mönchweiler als Standort eines Ärztehauses sieht er das Potenzial, dass das, was er jetzt mit der Einstellung seines Kollegen begonnen hat, „weiter wachsen kann“. Junge Ärzte dafür zu finden, sieht er nicht als ein großes Problem.