Ruhig war es am Nachmittag vor dem Hotel Öschberghof in Aasen bei Donaueschingen. Spaziergänger waren unterwegs, Hotelgäste kamen und gingen und auch auf dem Golfplatz waren vereinzelt Spieler unterwegs. Spanische Nationalspieler oder spanische Fans dagegen, waren nicht zu sehen. Der Eingangsbereich war abgesperrt, dahinter ein Mannschaftsbus und zwei Ordner, die hinter der Absperrung aufpassten, dass keine unbefugten Personen ins Gebäude gelangten. Das war für viele Stunden das einheitliche Bild.

Denn: Einen genauen Termin für die Ankunft der spanischen Fußballstars gab es nicht. Lediglich eine spanische Nachrichtenseite berichtete, dass es wohl am frühen Abend so weit sein könnte. Diese Ungewissheit und das nicht gerade einladende Wetter schreckten offenbar die Fußballfans ab, lange Zeit vor dem Hotel auszuharren, um auf ihre Idole zu warten.
Die Mannschaft war mit dem Flieger von Mallorca aus nach Stuttgart gereist, und von dort mit dem Bus nach Aasen. Auf Mallorca hatte am Abend zuvor noch ein Testspiel gegen Nordirland stattgefunden, das die Spanier mit 5:1 für sich entscheiden konnten.
Gegen 20.30 Uhr kam schließlich doch noch ein wenig Trubel auf dem Vorplatz des Hotels auf. Gut 50 Fans, zahlreiche Spanier, aber auch Deutsche, versammelten sich vor den Absperrungen.
So auch Familie Meyer aus Aasen. Sie kamen zufällig auf dem Nachhauseweg vorbei und wollten die Chance nutzen, die spanische Mannschaft zu sehen und eventuell ein Autogramm zu ergattern.

Ein Fernsehteam machte eine Umfrage.
Doch bis die beiden Mannschaftsbusse tatsächlich am Öschberghof eintrafen, dauerte es fast noch einmal eine weitere Stunde. Mitarbeiter verteilten Fähnchen und andere Fanartikel und forderten die Fans auf, bei der Ankunft richtig Krach zu machen.
In der Zwischenzeit hatte jedoch starker Regen eingesetzt und ließ die große Begrüßung wortwörtlich ins Wasser fallen. Die Spieler huschten aus den Bussen direkt ins Hotel, die Fans gingen leer aus. Da halfen auch einige zaghafte Anfeuerungsrufe nichts.
Kein Star ließ sich blicken für eine Unterschrift oder ein schnelles Selfie. Die meisten Fans mussten enttäuscht und durchnässt die Heimreise antreten.