Genau hier glänzt die HSG durch ihren Ansatz einer eher industriegetriebenen Forschung im Bereich der Mikro-Technologie, ergänzt durch den Aufbau von Fertigungskapazitäten für Kleinserien.
Kleinserien sind Herausforderung
„Wir entwickeln hier weltweit führende Technologien für unsere heimischen Mittelständler“, erläuterte Zengerle der Ministerin. „Die Herausforderung besteht dann aber in der Produktion von Kleinserien, die für die großen Chip-Hersteller völlig uninteressant sind“, betonte er.
So konnte er mehrere Beispiele präsentieren, wo die HSG zum einen in der Lage ist, hochspezialisierte Mikroelektronik-Chips in kleineren Mengen für ihre Auftraggeber zu entwickeln und anschließend selbst zu produzieren und zum anderen auch neue Firmenausgründungen aus ihrem Pool von Forschern und Entwicklern unterstützt. Prominentestes und jüngstes Beispiel ist die Firma Spindag, die im November ein mobiles Analysegerät für PCR-Schnelltests auf den Markt gebracht hat. Dieses Gerät kam sogleich bei allen Bundesliga-Clubs zum Einsatz.
„Pandemie hat vieles durchgerüttelt“
Intensiv tauschte sich die Ministerin mit den Institutsleitern und den Vertretern der IHK aus, um herauszufinden, wo hier der Schuh drückt und welche zusätzlichen Entwicklungspotenziale noch gehoben werden könnten. „Wir waren etwas eingerostet, aber die Pandemie hat hierzulande vieles durchgerüttelt und geschüttelt“, so ihre Analyse. Die aktuelle Krisensituation sieht sie als Chance. „Wir müssen wieder mutiger werden, Dinge anzupacken, die uns bisher nicht so wichtig erschienen und schwierig waren“, so die Ministerin. „Ich spüre überall eine neue Aufbruchsstimmung und genau die müssen wir nun tatkräftig unterstützen und fördern.“

Dabei bestehe vor allem auch beim Thema der Finanzierung von innovativen Start-Up Unternehmen ein großer Nachholbedarf. Hier sieht sie ihre Aufgabe in der Vermittlung von Investoren. „Geld ist in Zeiten von Niedrigzinsen in den Märkten genug da, wir müssen es hier nur viel geschickter in diese neuen Innovationskanäle lenken“, so ihre Vision.

Birgit Hakenjos-Boyd und Thomas Albiez von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg begrüßten die Ansätze der Ministerin. Sie unterstrichen jedoch, dass es für die Region vorrangig auch darum gehe, hier eine Transformation zu meistern, die vor allem auch den Wohlstand von morgen absichern müsse. So nahm die Ministerin auch ein paar neue Impulse aus der Region mit zurück nach Berlin.