Feierlaune. Super Stimmung. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Für Luca Locher ist all dies mehr als nur reiner Spaß. Partylaune ist sein Beruf – wenn die Stimmung brodelt, dann hat der 25-Jährige alles richtig gemacht. Er ist mit seiner Agentur Locher Eventmanagement nun im zweiten Jahr der Festzeltwirt auf der Südwest-Messe. Doch haben die Messegäste in VS überhaupt noch richtig Lust zum Feiern, Herr Locher?
Grundsätzlich schon, sagt der Party-Experte. Locher weiß, wovon er spricht. Kleiner Auszug gefällig? Er ist seit drei Jahren in der Branche, hat das Festzelt beim Mannheimer Maimarkt geschmissen, übernimmt die Gastronomie beim Honbergsommer in Tuttlingen und ist beim Southside-Festival tätig. Und eben seit 2024 im Festzelt auf dem Schwenninger Messegelände.
Wenn 1000 Leute auf den Bänke stehen
„Ein Festzelt muss nicht zwingend in Stuttgart oder München stehen, auch in VS stehen die Leute auf den Bänken“, weiß der 25-Jährige. 2024, so erzählt er, kamen jedenfalls stets knapp 1000 Leute zu den drei Bierzeltabenden auf der Südwestmesse, gefeiert wurde von vielen bis zum Schluss um Mitternacht. Von wegen Partymüdigkeit also.
Dennoch wird bei der aktuellen Auflage der Messe einiges anders. Statt drei wird es nur noch einen echten Bierzeltabend geben, zum Auftakt am 14. Juni. Dabei soll die Band Partymaschine dafür sorgen, dass die Besucher erneut auf die Bänke steigen. Am Mittwoch, 18. Juni, ist dann ein Comedy-Abend mit den Kächeles geplant, ein Konzert mit der Spider Murphy Gang steht am Samstag, 21. Juni, an.
Warum das Festzelt 2025 anders wird
Hinter der Neuerung steckt die Tatsache, dass zeitgleich zur Südwestmesse auch das Southside-Festival in Neuhausen ob Eck stattfindet. „So ein Partyabend fordert viel junges Publikum, aber die sind dann alle beim Festival“, weiß Luca Locher. Also habe man sich für die Abendveranstaltungen ein anderes Konzept überlegt. „Man muss das Festzelt einfach etwas anders denken, es braucht nicht immer nur Party, Party, Party“, sagt der Experte. Oder so: „Ein Festzelt sollte Mittelpunkt sein für Geselligkeit und gute Gespräche.“
Für Locher selbst ist das Messe-Zelt indessen nur einer von zwei Mittelpunkten in den kommenden Tagen. Er wird mit der Südwestmesse und dem Southside-Festival gleich zwei Großveranstaltungen gleichzeitig betreuen. Eine Premiere. „Das hatten wir noch nie“, sagt er. Wie anstrengend ist das denn? „Das sind 18-Stunden-Tage“, weiß er. Allzu bange ist ihm trotzdem nicht. „So etwas ist noch gut zu machen, wenn man jung ist.“
Jeden Tag wird frisch gekocht
Fürs Messe-Zelt hat er unterdessen eine weitere große Neuerung parat: Erstmals betreibt die Firma Locher Eventmanagement die Küche in Schwenningen selbst. „Wir machen fast alles selbst, jeden Tag wird frisch gekocht“, so Luca Locher. Die Sauce zum Beispiel werde „aus Fleisch und Knochen“ zubereitet, jeden Tag rollt das Team 400 bis 500 Semmelknödel. „Das ist viel Arbeit, aber es lohnt sich für den Gast“, betont der Experte.
Die deftige Auswahl auf der Speisekarte bleibt im Festzelt dagegen nahezu so, wie es die Gäste schon gewohnt sind und liebgewonnen haben. Was wohl der Renner sein wird in den kommenden Tagen auf dem Messegelände, weiß Luca Locher daher auch schon fast sicher: „Das halbe Hähnchen.“