Wer die Brigach auf der kleinen Brücke gegenüber dem Siedlersteg überquert und einen Blick zum größeren Holzbauwerk wirft, der erkennt gleich, dass hier etwas gemacht wurde. Die Sanierungsarbeiten sind an den frischen Holzeinbauten gut zu erkennen, die dem in die Jahre gekommenen Steg wieder neue Stabilität verleihen. Die helfenden Stützen, die noch vor einigen Tagen in der Brigach platziert waren, sind abgebaut.
Damit kommt eine beinahe unendliche Geschichte so langsam doch zu einem Ende. Und die Entbehrungen, die die Stadtverwaltung bei den ersten Ausschreibungen erleben musste, werden jetzt mit barer Münze abgegolten. Mit dieser Art der Sanierung wird eine Menge Geld eingespart.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, kommt mit der jetzt abgeschlossenen Sanierung der Fachwerkknoten der erste Abschnitt der Generalsanierung zur Sicherung der Statik zu seinem Abschluss.
In den vergangenen Wochen seien vier Knoten komplett saniert worden, wobei verfaulte Holzstellen herausgenommen und durch passgenau angefertigte Stahlteile ersetzt wurden. Zudem erfolgte die Verstärkung der Untergurte durch Kerto-Platten, einem speziellen Holzverbundstoff.
Eigentlich habe man die Arbeiten schon früher beenden wollen, aufgrund eines Schadens am Untergurt, der letztendlich größer war als befürchtet, kam es zu unerwarteten Mehrarbeiten und letztlich zu Verzögerungen.

Inzwischen seien jedoch auch die Geländer montiert, sodass der Siedlersteg nun wieder ohne Einschränkungen freigegeben werden kann: „Fußgänger können den Steg nun wieder wie gewohnt und auf voller Breite nutzen. Im weiteren Verlauf der Generalsanierung werden die Radfahrsperren in größerem Abstand zueinander gesetzt, um für Fußgänger, aber vor allem auch für Radfahrer mehr Platz zu schaffen“, erklärt Oberbürgermeister Erik Pauly.
Was muss noch getan werden?
Um die Generalsanierung abzuschließen, seien nach der jetzt erfolgten Sicherung der Statik weitere Gewerke umzusetzen, um den Siedlersteg auch zukunftsfähig zu machen: Neben der Erneuerung der Dacheindeckung und des Bodenbelags ist vor allem die Anbringung eines Wetterschutzes wichtig, um den jetzt wieder exzellenten statischen Zustand des Siedlerstegs dauerhaft zu konservieren.
Was kostet das alles?
Die Kosten für diesen ersten Bauabschnitt liegen bei rund 180.000 Euro, aufgrund der unvorhergesehenen Schäden am Untergurt und den damit verbundenen Mehrarbeiten etwa 80.000 Euro höher als der Kostenrahmen. Für das kommende Jahr sind die Ausschreibungen für die noch ausstehenden Gewerke Dacheindeckung, Wetterschutz und Bohlenbelag vorgesehen, die dann in dieser Reihenfolge ausgeführt werden sollen.
Alles in allem immer noch ein Schnäppchen im Vergleich zu den erwarteten Kosten, bevor Statiker Reiner Maderholz und Stefan Fürst von der Holzkompetenz GmbH gemeinsam das nun umgesetzte Alternativ-Konzept zur Sanierung des Siedlerstegs erarbeitet haben. Zuvor war die Rede von rund 1,4 Millionen Euro für das Projekt, bei einem Neubau von mehreren Millionen Euro.