Eine rund 800 Meter lange Stahlverbundkonstruktion soll zum großen Infrastrukturprojekt der Region werden. Als Zwilling der bestehenden Gauchachtalbrücke soll der Brückenneubau den Verkehr auf der B31 zwischen dem Bräunlinger Ortsteil Döggingen und Löffingen entlasten. Doch aktuell ruhen Planungen und Zeitplan – zum Verdruss vieler Vertreter aus Politik und Wirtschaft. 

Grund ist eine vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) Südbaden im August 2022 eingereichte Klage gegen das Projekt. Der VCD hatte dabei moniert, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung durch das Regierungspräsidium als nicht erforderlich angesehen worden sei, aber in der aktuellen Situation notwendig sei. Dabei seien auch die Auswirkungen von Bau und Betrieb auf die Einhaltung des Klimaschutzgesetzes zu berücksichtigen.

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Einem Eilantrag zur Klage gegen die Planungsgenehmigung hatte der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim Anfang 2023 stattgegeben.

Gerichtstermin ist am 25. April

Verhandelt wird nun am Donnerstag, 25. April, am Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim. Das RP habe laut einer Mitteilung die Zeit bis zur anstehenden Gerichtsverhandlung genutzt, um sich bestmöglich auf das Verfahren vorzubereiten. So habe die Behörde zu den vom VGH im Eilbeschluss aufgeworfenen Fragen nochmals ausführlich Stellung bezogen. Sie hebe dabei insbesondere auf die Rechtskraft der Planfeststellung zur Ortsumfahrung Döggingen ab.

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Außerdem seien Fragestellungen in den Bereichen Natur- und Artenschutz sowie Klimaschutz im Zusammenhang mit dem Bau der zweiten Gauchachtalbrücke weiter vertieft. Aus Sicht des RP sei der schnellstmögliche Bau der zweiten Brücke erforderlich, um jahrelange Umleitungsverkehre durch Döggingen bei den anstehenden Sanierungen der Tunnel und der bereits vorhandenen Brücke zu vermeiden.

Erste Brücke seit 2001 in Betrieb

Die zweite Gauchachtalbrücke sei dabei das letzte noch fehlende Teilstück zur Fertigstellung der Ortsumfahrung Döggingen im Zuge der B31. Diese wurde 1991 planfestgestellt, die beiden Tunnelröhren und die erste Gauchachtalbrücke wurden 2001 dem Verkehr übergeben.

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Über die Notwendigkeit einer zweiten Gauchachtalbrücke seien sich laut Mitteilung des RP alle Beteiligten einig. An einem digitalen Informationstermin im Vorfeld der Gerichtsverhandlung hätten neben Landrat Sven Hinterseh (Schwarzwald-Baar-Kreis) und Bürgermeister Micha Bächle (Bräunlingen) Bundes- und Landtagsabgeordnete der Region sowie Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher (Döggingen) und Ortsvorsteherin Kathrin Kramer (Unadingen) teilgenommen. Auch der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sei vertreten gewesen.