Es ist ein Schock für die Familie Martin. Seit 35 Jahren betreiben Lydia und Egon Martin den Hotel- und Landgasthof Kranz in Behla bei Hüfingen, seit 1859 ist er in Familienbesitz. Und am Wochenende sind Einbrecher dort in

rabiater Weise eingestiegen.

Wie Dieter Popp vom Polizeipräsidium Konstanz erklärt, seien bislang Unbekannte am frühen Morgen des Ostermontags, 1. April, etwa gegen 2 Uhr in das Büro des Gasthauses in der Römerstraße eingebrochen.

„Sie haben den Tresor aus dem Haus geholt“, sagt

Behlas Ortsvorsteher und Sohn der Wirtsleute, Christoph Martin. Das Ganze sei eine „sehr blöde Geschichte“, so Martin. Der Einbruch und der in der Folge aufkommende Ärger sorgen für reichlich Ungemach. Und natürlich nimmt es die Familie sehr mit: „Meine Mutter ist fix und fertig.“

Christoph Martin ist Ortsvorsteher in Behla und Sohn der Wirtsleute im Hotel- und Landgasthof Kranz.
Christoph Martin ist Ortsvorsteher in Behla und Sohn der Wirtsleute im Hotel- und Landgasthof Kranz. | Bild: Roland Sigwart

Im Gasthof haben die Einbrecher einen Wagen benutzt, der eigentlich für die Hotelwäsche benutzt wird: „Das ist wie eine Art Einkaufswagen“, erklärt Martin. Damit haben sie den Tresor ein Stück weit transportiert, nämlich bis in die Handwerkstraße. Laut Polizei haben Anwohner den von den Einbrechern verursachten Lärm gehört und konnten noch einen der Täter in einem weißen Sprinter flüchten sehen.

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Bei dem im Kleintransporter Geflüchteten handelt es sich um einen etwa 1,75 Meter großen Mann, der zur Tatzeit mit einer hellblauen Jeans und mit einem mintgrünen Hoodie bekleidet war. Jugendliche haben sich bei Christoph Martin gemeldet, sie haben zuvor ein entsprechendes weißes Fahrzeug ohne Licht durch Behla fahren sehen.

Tresor ist wieder aufgetaucht.

Der Tresor ist bereits am Montagmorgen wieder aufgetaucht, nämlich einige Kilometer entfernt, im Kohlwald zwischen Hausen vor Wald und Mundelfingen. Die Einbrecher haben ihn dort offensichtlich ausgeräumt. Was sich darin befand? „Dokumente, Geld, Schlüssel“, erklärt Christoph Martin. „Wir müssen jetzt die ganze Schlüsselanlage auswechseln.“

Direkt im Zimmer mit dem Tresor hat zum Zeitpunkt des Einbruchs sogar ein Gast übernachtet: „Er hat nichts gehört, ein anderer dachte, da sei sicher ein Fest.“ Martin wundert sich jetzt darüber, dass die Einbrecher offensichtlich wussten, wo sie zuschlagen müssen: „Ich muss schon mal hier gewesen sein, um so etwas zu wissen.“

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„Allein die Tat spricht dafür, dass es keine Laientat war“, sagt Polizeisprecher Dieter Popp. Er denkt dabei an das eingesetzte Fahrzeit und die Uhrzeit, zu der der Einbruch vonstattenging.

Hinweise zu dem Vorfall

Die Familie ist jetzt froh über jeden Hinweis in der Sache: „Wir können nichts machen und sind darauf angewiesen, dass weitere Informationen kommen.“

Die Polizei Donaueschingen hat entsprechende Ermittlungen eingeleitet und bittet ebenfalls um Hinweise. Personen, die in der Nacht von Sonntag auf Montag oder auch in den frühen Morgenstunden des Montags verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder nähere Angaben zu dem weißen Sprinter machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Donaueschingen unter Telefon 0771 837830 in Verbindung zu setzen.