Die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersteuersatz zum 1. Januar 2024 hat in der Gastronomie einigen Frust ausgelöst. Fast vier Jahre verlangte der Staat nur sieben statt 19 Prozent Steuern, um Restaurants und Kneipen in der Corona-Krise zu schonen.
Nun trifft die Entscheidung eine Branche, die auch mit Fachkräftemangel, gestiegenen Energie- und Beschaffungskosten zurechtkommen muss. Viele Wirte haben im Vorfeld daher Preisanhebungen angekündigt.
Und wie reagieren nun potenzielle Gäste auf wieder ansteigende Essens- und Getränkepreise? Der SÜDKURIER hat sich umgehört, wie die Menschen in der Region mit dem Thema umgehen.
Gerne solidarisch mit den Wirten
„Ich habe hier in Villingen schon gemerkt, dass die Preise bei der Gastro gestiegen sind“, gibt Jessica Rothfuss zu. Sie sei zwar in diesem Jahr noch nicht auswärts essen gewesen. Sie habe aber vor, dies zeitnah nachzuholen: „Es hilft ja nichts, die Restaurants brauchen Gäste und ich zeige mich da durchaus solidarisch mit den Gastronomen und gehe weiterhin ab und zu ins Gasthaus“, sagt Rothfuss.
Ein wenig einschränken, aber nicht völlig verzichten
„Ich gehe weiterhin sehr gerne essen“, sagt Megan Masella. Zwar überlege sie sich mittlerweile etwas genauer, was sie bestelle. Den Spaß am Ausgehen lasse sie sich jedoch nicht nehmen: „Man bestellt dann eben nur ein Getränk oder nimmt auch mal eine Platte für zwei, wenn diese günstiger ist“, erklärt sie.
Prioritäten setzen
„Das ist heute alles eine Sache der Einstellung der Menschen“, ist sich Jürgen Berger sicher. Er habe in seinem Alter schon so viele Preisschwankungen und Steuererhöhungen erlebt und sei immer gut damit zurecht gekommen.
„Man muss dann halt Prioritäten setzen, was einem wichtiger ist“, findet Berger. Und vermutet, dass die meisten Menschen trotz zum Teil massiv gestiegener Preise nicht viel an ihrem Freizeitverhalten ändern würden.
Sich auch mal was gönnen
„Ich befinde mich gerade auf dem Weg ins Restaurant“, sagt Sina Knackmuß mit einem Lachen. Zwar gehe sie mittlerweile nicht mehr so oft essen, da sie persönlich auch leidenschaftliche Köchin sei, doch wenn man sich mal einen Restaurantbesuch gönne, solle man nicht aufs Geld schauen: „Es soll etwas Besonderes sein und da lassen wir es uns dann auch gutgehen“, betont Knackmuß.