In der Salzstraße ist am Samstagmittag, 8. Februar, in einem großen Wohnblock mit 20 Wohnungen ein Brand ausgebrochen.
Wie die Polizei noch am Samstag mitteilte, sei bei der Rettungsstelle gegen 12.50 Uhr Rauch aus einem Fenster im zweiten Stock gemeldet worden. Insgesamt elf Personen wurden verletzt, sechs davon wurden ins Krankenhaus gebracht. Nach Schätzung der Polizei entstanden 300.000 Euro Schaden.
Doch kein Vollbrand
Vermutlich habe angebranntes Essen das Feuer ausgelöst, teilte das Polizeipräsidium Konstanz weiter mit. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Küche der entsprechenden Wohnung im zweiten Obergeschoss in Brand, erklärte Feuerwehrgesamtkommandant Volker Heppler im Gespräch mit unserer Zeitung.
Einen Wohnungsvollbrand, wie ursprünglich gemeldet, konnte Heppler allerdings nicht bestätigen. Der hintere Teil der Wohnung ist verraucht, die Flammen haben zum Küchenfenster herausgeschlagen, aber die Wohnung habe nicht komplett gebrannt. Die Bewohnerin der Brandwohnung ist 88 Jahre alt.

Rückblick: „Die Freiwillige Feuerwehr Bad Dürrheim war mit einem Großaufgebot von sechs Fahrzeugen und 36 Kräften vor Ort und konnte durch einen schnellen Löschangriff ein Übergreifen der Flammen auf andere Wohnungen verhindern“, meldete die Polizei.
Die Feuerwehr habe sechs Personen aus dem Wohnhaus gerettet – fünf davon mit der Drehleiter. Zehn Hausbewohner sowie ein Feuerwehrmann seien durch das Einatmen von Rauchgasen leicht verletzt worden. Sechs Menschen mussten laut Polizei durch den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung ins Klinikum eingeliefert werden.
15 Wohnungen beeinträchtigt
Wieso sind nun gleich 15 Wohnungen nach einem Küchenbrand nicht mehr bewohnbar? Dazu erklärt Feuerwehrkommandant Volker Heppler: „Das Gebäude hat vier Stockwerke. Die Brandwohnung befindet sich im zweiten Stock. Beim Verlassen der Wohnung sei die Tür aufgelassen worden und die ganzen Rauchgase seien durchs Treppenhaus nach oben gezogen. „Durch geöffnete Fenster ist außerdem der Rauch an der Fassade hochgezogen.“
Das sind die Schadendetails
Der Feuerwehrchef weiter: „Außer bei der Brandwohnung, den Wohnungen darüber und darunter, ist die Hauptursache für die Unbewohnbarkeit, dass die Wohnungen verraucht sind.“ Diese müssten nun gereinigt werden und könnten dann wieder bezogen werden, sagt er.
Die Wohnung über der Brandwohnung müsse auf Hitzeschäden untersucht werden, die Wohnung im ersten Stock sei durch das nach unten laufende Löschwasser betroffen.

Die Herausforderung bei dem Einsatz sei gewesen, dass sich alles etwas verzögert habe, weil erst zu einem ziemlich späten Zeitpunkt klar gewesen sei, wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden und wie viele das Haus schon verlassen hatten.
„Es war unklar, in welchen Wohnungen jemand ist. Dadurch war erforderlich, dass wir nochmal durch jede Wohnung gehen und kontrollieren. Das hat natürlich Personal erfordert.“ Der Brand selbst sei relativ schnell gelöscht gewesen.
Bürgermeister Jonathan Berggötz war am Samstag, 8. Februar, vor Ort. Wie kam es, dass er so schnell am Einsatzort war? „Mein Stellvertreter Klaus Götz hat mir ein Foto mit dem Hinweis geschickt, dass es brennt. Daraufhin konnte ich sofort reagieren und dementsprechend schnell vor Ort sein“, erklärte das Stadtoberhaupt gegenüber unserer Zeitung.
Wie gelang es ihm so schnell, die Unterbringung der Betroffenen zu bewerkstelligen? „Das war vor allem eine gute Abstimmung mit den Einsatzkräften. Wegen des großen Narrentreffens waren alle Ferienwohnungen in der Stadt belegt. Allerdings wusste ich, dass das Waldcafé Vorm Holz in Hochemmingen zwei freie Ferienwohnungen zur Verfügung hatte“, so der Bürgermeister weiter. Die Familie Fischer habe schnell und unkompliziert zwei Bewohnerinnen des betroffenen Hauses aufgenommen und hervorragend versorgt. Diese konnten nicht bei Angehörigen untergebracht werden.
Wie viele Personen sind betroffen, sind Kinder darunter? „21 Personen sind laut Bürgerservice in der Salzstraße 9a gemeldet, darunter keine Kinder. Es liegt derzeit noch kein Bericht der Polizei oder Feuerwehr vor.“
Wann können die Leute in ihre Wohnungen zurück? „Die Hausverwaltung Rebholz ist gerade mit den Abstimmungen zu den Reinigungsmaßnahmen beschäftigt. Wir stehen jedoch in engem Austausch und es wird informiert, sobald die betroffenen Wohnungen wieder bezogen werden können.“