In Tübingen erhalten negativ auf Corona Geimpfte einen Tagespass, mit dem sie in Geschäfte und in den Außenbereich von Restaurants dürfen. Das so genannte Tübinger Modell machte auch auf VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth Eindruck, er bewarb sich beim Land darum, dass Villingen-Schwenningen ebenfalls Modellstadt wird. VS versendete damit eine von mehr als 50 Anträgen oder Interessensbekundungen für das Modellprojekt.
Seit Gründonnerstag ist klar: Daraus wird nichts. Wie Manne Luche, Minister für Soziales und Integration in einer Pressemitteilung verkündete, wird es zu keinen weiteren Modellprojekten kommen – zumindest vorerst.
Das ist die Begründung
Zur Begründung heißt es: „Hintergrund für diese Entscheidung sei die aktuelle Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Land. Nach Rückgang der Zahlen seit Weihnachten bis Mitte Februar ist inzwischen ein kontinuierlicher Anstieg der übermittelten Neuinfektionen und der Sieben-Tage-Inzidenz zu beobachten.“ Oberstes Ziel sei es, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern. Angesichts der landesweiten Inzidenz von knapp 130 seien weitergehende Öffnungen im Rahmen von Modellvorhaben vorerst nicht angebracht.
Bei ihrem letzten Treffen mit der Bundeskanzlerin am 22. März hatten die Ministerpräsidenten der Länder unter anderem beschlossen, zeitlich befristete Modellprojekte in einigen ausgewählten Regionen zu ermöglichen, um mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen. Die Anträge sind aber nicht ganz obsolet. Lucha lässt abschließend mitteilen, dass Öffnungsschritte wieder in den Blick genommen werden, sobald es die Lage zulasse.