Die Corona-Pandemie hat dem Handels- und Gewerbeverein (HGV) im vergangenen Jahr einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Von zahlreichen geplanten Veranstaltungen konnten nur wenige stattfinden. Für dieses Jahr planen die St. Georgener Einzelhändler mit Bedacht. Was manchen mit Sorge erfüllt, ist der Wunsch des benachbarten Oberzentrums VS, dem Tübinger Modell nachzueifern.

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Bei der Online-Hauptversammlung für die Jahre 2019 und 2020, an der gut die Hälfte der 66 Mitglieder teilnahm, sagte Vorsitzender Claudius Fichter, dass der Großteil der für das vergangene Jahr geplanten Aktionen ins Wasser fiel. Lediglich die Aktion zum Schaltjahr und eine Einkaufsnacht im Herbst konnten stattfinden. Wie Kassiererin Brigitte Lehmann erwähnte, hat sich die Hurra-Card, bei der Arbeitgeber ihren Beschäftigten einen monatlichen Bonus steuerfrei auszahlen können, gut entwickelt. Es habe sich ein stattliches Guthaben angesammelt: „Die Karteninhaber warten nur darauf, dass wir unsere Geschäfte wieder öffnen und sie einkaufen können.“

Im vergangenen Jahr fand die Hauptversammlung coronabedingt digital und öffentlich statt. In diesem Jahr tagen die Mitglieder in der ...
Im vergangenen Jahr fand die Hauptversammlung coronabedingt digital und öffentlich statt. In diesem Jahr tagen die Mitglieder in der Stadthalle und hinter verschlossenen Türen. (Archivbild) | Bild: Sprich, Roland

Eine Änderung wird es beim St. Georgener Geschenkgutschein geben. Wie Claudius Fichter ankündigte, wird der beliebte Gutschein künftig ein Ablaufdatum bekommen. Jedes Jahr wird es einen neuen Gutschein mit neuem Motiv geben, der dann drei Jahre gültig ist. Die derzeit in Umlauf befindlichen Geschenkgutscheine werden noch bis Ende 2022 gültig sein. Wie Fichter sagt, werde von Bürgern gelegentlich bemängelt, „dass man den Geschenkgutschein nicht kontaktlos bezahlen kann. Das ist aber leider technisch nicht möglich.“

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Bürgermeister Michael Rieger, der ebenfalls in die Online-Hauptversammlung zugeschaltet war, informierte die HGV-Mitglieder darüber, dass er in Sachen Corona einige Anstrengungen unternimmt, um den Handel zu unterstützen. So habe er vor kurzem einen Brief direkt an Ministerpräsident Winfried Kretschmann geschrieben und ihm die prekäre Situation geschildert. Es brauche einerseits die Sicherheit durch regelmäßige Tests und die Impfungen, andererseits bräuchten die Händler aber auch Perspektiven zur Existenzsicherung.

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Fichter äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken, wenn in Villingen-Schwenningen die Geschäfte und Restaurants nach dem Tübinger Modell öffnen könnten und Personen mit negativem Schnelltest für einen Tag einkaufen und essen gehen könnten. „Dann haben wir einen Kaufkraftabfluss“, befürchtet er. Er befürwortet, ebenso wie seine Vorstands- und Mitgliederkollegen, die Einführung der Luca-App auch für St. Georgen. Damit können Kunden in den Geschäften einfach einen QR-Code scannen, ohne in jedem Geschäft die Kontaktdaten erneut hinterlegen zu müssen.

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Um Veranstaltungen in der Bergstadt künftig zu bewerben, hat die Stadt den Händlern fünf großflächige elektronische Bilderrahmen zur Verfügung gestellt, auf denen Veranstaltungshinweise und Aktionen künftig digital beworben werden können.

Als große Veranstaltung in diesem Jahr soll das Heugausfest am 4. September stattfinden. Hauptorganisator Jürgen Pohl stellte das Konzept vor. Demnach wird nicht auf dem Marktplatz, sondern auf und rund um den Bärenplatz gefeiert, so die bisherigen St. Georgener Pläne .