Eine weitere Flüchtlingsunterkunft will das Landratsamt in Villingen-Schwenningen einrichten. Ursache ist steigende Zahl von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland. Die Unterkunft soll im Schwenninger Osten, gegenüber vom Schwenninger Hallenbad in der Lupfenstraße eingerichtet werden.
Das Landratsamt bestätigte auf Nachfrage diese Informationen. Die Kreisverwaltung beabsichtigt, in der Lupfenstraße 59 ein ehemaliges Bürogebäude zu kaufen, „um dort nach einem erforderlichen Umbau geflüchtete Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft in Verantwortung des Landratsamtes unterzubringen“, erklärte Heike Frank, die Pressesprecherin des Landkreises.

Warum benötigt der Kreis das Gebäude?
Hintergrund dieser Investition: „Aktuell ist die Situation zur Unterbringung von geflüchteten Menschen im Schwarzwald-Baar-Kreis, wie auch in den anderen Landkreisen in Baden-Württemberg, sehr angespannt“, erklärte die Sprecherin der Kreisverwaltung.
Der Landkreis sei daher seit mehreren Monaten bereits mit Hochdruck damit beschäftigt, zusätzliche Unterkünfte zur Errichtung von Gemeinschaftsunterkünften zu finden.
Weitere Flüchtlinge im Dezember
Eine weitere größere Zahl an Flüchtlingen werde dem Landkreis für den Dezember zugewiesen. Um die geflüchteten Menschen, die dem Landkreis durch das Land Baden-Württemberg zugewiesen werden, unterzubringen, müssten daher weitere Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Was will der Kreis tun?
Der Schwarzwald-Baar-Kreis will auf die Situation reagieren. Geplant sei zum einen, die sanierungsbedürftige Kreissporthalle in Donaueschingen in der Beethovenstraße zeitweise nutzen, berichtete Heike Frank.

Derzeit finde in der Halle aufgrund eines Wasserschadens kein Schulsport statt. Für alle Beteiligten sei diese Unterbringung aber nicht ideal, „deshalb kann diese Lösung nur als Überbrückung helfen, bis andere Unterkünfte geschaffen sind“, so Heike Frank.
Weitere Heime in Dürrheim und Furtwangen
Ferner plant die Kreisverwaltung weitere zwei Standorte von Gemeinschaftsunterkünften in Bad Dürrheim und Furtwangen. In Bad Dürrheim gab es zu dieser Planung bei einer Bürgerversammlung bereits hitzige Diskussionen und kritische Fragen.

Angesichts der wachsenden Flüchtlingszahlen kam dem Landratsamt die Immobilie in Schwenningen gerade recht. Das Gebäude wurde dem Landkreis vom Eigentümer angeboten, es wurde früher als Bürogebäude genutzt. „Aufgrund seiner Bauart bietet es gute Voraussetzungen für eine Gemeinschaftsunterkunft zur vorläufigen Unterbringung von geflüchteten Menschen“, teil das Landratsamt dazu mit.
Gebäude kostet rund 1,55 Millionen Euro
Der Landkreis hat bei der Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen bereits einen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Nach Vorliegen der Baugenehmigung soll der Kauf und die Sanierung in Angriff genommen werden. Den Kaufpreis beziffert das Landratsamt auf rund 1,55 Millionen Euro. Hinzukommen dann die notwendigen Kosten für die Umbauarbeiten. „Wir hoffen, dass wir das Gebäude im Sommer 2024 beziehen können“, erklärt Heike Frank vom Landratsamt.
Ersatz für die Unterkunft Alleenstraße
Weitere Flüchtlingsunterkünfte sind nach Feststellung von Frank im Landkreis derzeit nicht geplant. Die Einrichtung einer Unterkunft in der Schwenninger Lupfenstraße betrachtet das Landratsamt als Ersatz für die Gemeinschaftsunterkunft in der Alleenstraße in Schwenningen. Perspektivisch sei vorgesehen, die Gemeinschaftsunterkunft in der Alleenstraße aufzugeben, so die Sprecherin des Landratsamtes.