Schwarzwald-Baar Das Exportvolumen der regionalen Unternehmen ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, ein Wirtschaftsaufschwung wurde durch geopolitische Spannungen wie den Russland-Ukraine-Krieg, neue Bürokratie sowie zahlreiche Handelshemmnisse ausgebremst. Das hat die Industrie- und Handelskammer festgestellt, berichte die IHK in einer Pressemitteilung. Hinzu komme, dass der bedeutende Auslandsmarkt China weniger deutsche Exportgüter nachgefragt habe.
„Wichtige Absatzmärkte für die baden-württembergischen Unternehmen waren außerhalb der Europäischen Union im vergangenen Jahr die Vereinigten Staaten, die Volksrepublik China, die Schweiz und das Vereinigte Königreich“, sagt Steffen P. Würth, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Neue starke Ausfuhrwachstumsmärkte waren auch Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Taiwan.“ Innerhalb der Europäischen Union konnten die Unternehmen von der erhöhten Nachfrage in den Ländern Polen, Spanien und Irland profitieren. „Dagegen verzeichnete der Handel mit Italien und Österreich erhebliche Einbußen“, so Steffen Würth weiter.
Neue Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit Malaysia und Thailand sind zum Ende diesen Jahres geplant. Dies werde den Handel mit Waren und Dienstleistungen der europäischen Unternehmen mit den beiden Ländern weiter vertiefen und die Lieferkettendiversifizierung unterstützen.
Das Statistische Landesamt hat für das vergangene Jahr einen Auslandsumsatz für das regionale Verarbeitende Gewerbe ab 50 Mitarbeitern in Höhe von 9,97 Milliarden Euro ermittelt. Das entspricht einer Abnahme von 4,2 Prozent. Im Landkreis Rottweil nahmen die Exporte um 3,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab. Der ansonsten sehr exportstarke Landkreis Tuttlingen musste ebenfalls ein Minus von 4,1 Prozent mit nunmehr 4,9 Milliarden Euro verzeichnen, ebenso der Schwarzwald-Baar-Kreis. Hier betrug das Minus sogar acht Prozent bei den Auslandsumsätzen mit jetzt nur noch 2,3 Milliarden. Die regionale Exportquote, also der Anteil des Auslandsumsatzes an den Gesamtverkäufen, betrug im vergangenen Jahr im Landkreis Rottweil 49,5 Prozent und im Landkreis Tuttlingen 58,0 Prozent. Der Schwarzwald-Baar-Kreis verzeichnete eine Exportquote von 40,3 Prozent. Nur der Landkreis Tuttlingen kommt an die baden-württembergische Exportquote von 60,7 Prozent heran.
In der Zollabwicklung steige stetig die Bedeutung der Ausstellung von Ursprungszeugnissen und Bescheinigungen für den Außenwirtschaftsverkehr, die bei der IHK beantragt werden. So wurden allein im letzten Jahr von der Industrie- und Handelskammer mehr als 14.300 Außenwirtschaftsdokumente ausgestellt, davon 74 Prozent digital. Der Warenwert für das digitale Zollpassierscheinheft Carnet ATA/CPD betrug 14,3 Millionen Euro. (pm/rob)