Nachdem ein lauter Knall am Sonntagabend, 27. Oktober, gegen 18 Uhr einen größeren Einsatz der Polizei und einem Polizeihubschrauber aus Stuttgart nach sich gezogen hat, ist es auch in der Nacht nicht ruhig geblieben. Doch laut Polizei gibt es nun eine plausible Erklärung für das beunruhigende Phänomen.
Rückblick auf die Nacht von Sonntag auf Montag: Gegen Mitternacht des 27. Oktobers wurde die Polizei von einer Zeugin darüber informiert, dass Jugendliche in der Bärengasse Feuerwerkskörper zünden würden, berichtet Polizeisprecher Dieter Popp vom Polizeipräsidium Konstanz am Montag, 28. Oktober, auf Anfrage.
Knall offenbar bis ins Kurgebiet zu hören
Daraufhin seien mehrere Streifen ausgerückt. Zwischenzeitlich hätten sich die Jugendlichen aber aus dem Staub gemacht und seien nicht auffindbar gewesen.
Laut war die Knallerei auf jeden Fall: So habe sich um Mitternacht auch eine Frau aus dem Kurgebiet bei der Polizei gemeldet, weil sie einen Knall gehört habe: Kurgebiet und Bärengasse trennen etwa zweieinhalb Kilometer Luftlinie.
Um 4.40 Uhr sind erneut Detonationen zu hören
Knapp fünf Stunden später knallt es erneut: Um 4.40 Uhr hallen direkt hintereinander zwei Knallgeräusche durch die Stadt. Gemeldet wurden sie aus dem Bereich der Christel-Pache-Straße im neuen Wohngebiet Richthofenpark, sagt Dieter Popp. Nach diesen Meldungen seien direkt mehrere Streifenfahrzeuge ausgerückt und hätten das Gebiet durchsucht, aber nichts feststellen können.
War es womöglich ein Wilderer?
„Ob die Knallgeräusche im Zusammenhang mit den Jugendlichen in der Bärengasse stehen, können wir derzeit nicht sagen“, so der Polizeisprecher. Auch Wilderer oder „sonstige Spaßvögel“, könnten als Verursacher nicht ausgeschlossen werden.
Böller in Abwasserrohre eingegraben
Licht ins Dunkel bringen konnte die Polizei in Bezug auf die verdächtigen Knallgeräusche im Bereich der Wohngebiete Haslach und Wöschhalde.
Das Polizeipräsidium teilt mit, dass ein Anwohner am Montag gegen 11.15 Uhr die Polizei darüber informiert habe, dass er präparierte Rohre im Bereich eines Spielplatzes an der Sudetenstraße gefunden habe.
Mit diesen wurden offensichtlich Knallkörper gezündet. Die Polizei schreibt in einer Presseerklärung, dass vermutlich Jugendliche Abwasserrohre im Boden eingegraben, diese mit sogenannten „Polen-Böllern“ befüllt und gezündet haben. Entsprechende Reste der gezündeten Böller wurden ebenfalls festgestellt.
Vorrichtung war länger in Betrieb
Die ermittelnden Beamten gehen davon aus, dass mit dieser Vorrichtung schon seit geraumer Zeit Böller gezündet wurden, die dann von Anwohnern als laute Knallgeräusche teils zur nächtlichen Zeit wahrgenommen wurden. Hinweise auf die vermeintlich jugendlichen Täter ergaben sich nicht. Diesbezüglich bittet die Polizei Villingen unter der Nummer 07721 601-0 um sachdienliche Hinweise.
Wilderei in Brigachtal
Erst Anfang Oktober war es in Brigachtal mutmaßlich zu einer Jagdwilderei gekommen. Der Jagdpächter hatte einen Schuss gehört und wenig später beobachtet, wie eine unbekannte Person einen größeren Gegenstand – mutmaßlich ein totes Tier – auf einen Pick-up geladen hatte.
Ermittlungen sind noch im Gange
In diesem Fall laufen nach wie vor Ermittlungen und Zeugen werden befragt, berichtet Dieter Popp. Einen Ermittlungserfolg gebe es bislang nicht.