Im März haben die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) einen kleineren Solarpark in Döggingen in Betrieb genommen. Damit ist nun der Startschuss auch für den zweiten Solarpark gefallen. Wie das Unternehmen mitteilte, entsteht er nur wenige hundert Meter Luftlinie von Döggingen 1.

10,2 Millionen Euro werden investiert

Mit einer Fläche, die 18 Fußballfeldern entspricht, wird er rund viermal so groß. Nach Fertigstellung würden über 26.000 Solarmodule in den kommenden drei Jahrzehnten klimafreundlichen Solarstrom erzeugen und diesen ins öffentliche Stromnetz einspeisen, kündigen die EWS an. Knapp 16 Megawatt installierte Leistung lassen bei Gesamtinvestitionen von 10,2 Millionen Euro eine Stromproduktion von 18 Gigawattstunden Strom erwarten.

Bild 1: Neuer großer Solarpark soll Ökostrom für 6000 Haushalte liefern
Bild: SK-Grafik: Maxi Stach

„Dieser Solarpark wird ein PV-Schwergewicht in der Region darstellen“, wird Felix Kübler, Projektverantwortlicher der EWS, in der Mitteilung zitiert. „Das Vorhaben ist dabei in vielerlei Hinsicht ein positives Beispiel dafür, wie die Energiewende gelingen kann.“

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Bis Juni 2025 soll der Park erstellt sein. Für die Errichtung der Anlage ist die Firma Solarcomplex aus Singen zuständig. Gebaut wird am nördlichen Gemarkungsrand von Döggingen, versteckt am Waldrand.

Der Großteil der gepachteten Fläche befindet sich in kommunalem Eigentum, die Pachteinnahmen kämen somit größtenteils der Gemeinde zugute. Und durch die Beteiligung eines ortsansässigen Landwirts könne zudem weitere Wertschöpfung vor Ort stattfinden, wie Kübler betont.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Bauvorhaben, so Kübler weiter, sei von Anfang an eine große Offenheit und eine sehr konstruktive Begleitung durch Gemeindeverwaltung und Gemeinderat gewesen.

Sieben Kilometer bis zum Umspannwerk

Eine Schwierigkeit bei diesem Bauvorhaben stelle die große Entfernung zum Netzanschlusspunkt dar. Mehr als sieben Kilometer wird sich das Netzanschlusskabel von Döggingen bis zum Anschlusspunkt am neuen Umspannwerk im benachbarten Löffingen schlängeln.

Grund dafür ist die große Leistung der geplanten Anlage: Keine in der Nähe vorhandene Stromleitung hat die Kapazität, die erzeugte Strommenge aufzunehmen.

Die Netzanschlussleitung werde unterirdisch – größtenteils in kommunalen Feld- und Waldwegen – verlegt und somit nicht sichtbar sein, so Kübler.

Ortsvorsteher zeigt sich optimistisch

Der Ortsvorsteher von Döggingen, Georg Baum, blickt laut Mitteilung optimistisch auf den bevorstehenden Bau: „Es ist wichtig, dass auch hier im Süden Energie regenerativ erzeugt wird. Mit dann insgesamt mehr als 20 Hektar PV-Fläche trägt Döggingen einen guten Teil dazu bei. Wichtig ist dabei auch, dass dies umweltfreundlich und für die Bevölkerung akzeptabel gestaltet wird. Hierzu hat der Ortschaftsrat eine umlaufende Bepflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern angeregt.“

Projekt lässt Bürger profitieren

Auch der Bürgermeister der Stadt Bräunlingen, Micha Bächle, zieht laut Mitteilung ein positives Fazit der in den vergangenen Monaten durchlaufenen Bauleitplanung: „Uns ist es als Gemeinde wichtig, dass die für die Energiewende notwendige Transformation sinnvoll und ökologisch wie sozial verträglich stattfindet“, wird er zitiert. Dies sei geschafft worden. Durch die Verpachtung einer kommunalen Fläche flössen Einnahmen in den Gemeindehaushalt und kämen mittelbar allen Bürgern zugute.

Der Bräunlinger Gemeinderat habe mit der Veranlassung einer PV-Potentialanalyse für das gesamte Gemeindegebiet frühzeitig die richtigen Weichen gestellt und eine belastbare Grundlage für Vorhabenträger geschaffen.