Am Anfang war die Stadion-Stulle: Burkahard Rohde und Tanja Strom sind engagierte Eishockey-Eltern. Ihr Sohn, der zwölfjährige Kimi-Arik, gehört als talentierter Jugendspieler zur U13-Mannschaft der Schwenninger Wild Wings Future und möchte Eishockeyprofi werden.

Die Rückennummern der Eishockey-Nachwuchsspieler Kimi-Arik Rohde und Paul Drössel sind Namensgeber des neuen Cafés.
Die Rückennummern der Eishockey-Nachwuchsspieler Kimi-Arik Rohde und Paul Drössel sind Namensgeber des neuen Cafés. | Bild: Göbel, Nathalie

Klar, dass seine Eltern auch bei den Spielen des Nachwuchssportlers engagiert mit dabei sind. Burkhard Rohde ist Teammanager, seine Frau Tanja Strom ist – gemeinsam mit anderen Müttern – schon seit Längerem für den Kioskbetrieb während der Spiele zuständig. Fans, Eltern, heimische und auswärtige Mannschaft – sie alle werden hier mit Getränken und Essen versorgt.

Stullen wie in Oldenburg

Spezialität des Kiosk-Teams: dick belegte Brote. Stullen eben, wie man sie in Oldenburg, der norddeutschen Heimat von Burkhard Rohde, nennt. Und genau diese Stullen gibt es seit einigen Tagen im neu eröffneten Café „Stulle three 26“ in Schwenningen.

Zwei Familien im Eishockey-Fieber

Der Name ist dabei kein Zufall: Drei und 26 – das sind die Rückennummern von Kimi-Arik Rohde und seinem Freund Paul Drössel. Auch Paul spielt im U13-Kader der Wild Wings, sein Vater Holger ist stellvertretender Teammanager.

„Die Atmosphäre beim Eishockey ist einfach ganz besonders.“
Tanja Strom, Café-Betreiberin und Architektin

Die Familien Rohde-Strom und Drössel verbindet damit nicht nur der Eishockey-Sport, sondern auch die Begeisterung für lecker belegte Brote, wie sie Tanja Strom und Katrin Drössel zusammen mit weiteren Müttern im Stadion-Kiosk verkaufen. „Die Atmosphäre beim Eishockey ist einfach ganz besonders.“ An den Spieltagen stehe das Helferteam ab 5.30 Uhr im Stadion, alle arbeiten zusammen – „genau die richtigen Leute“, schwärmt sie.

Gutes Brot ist Burkhard Rohdes Leidenschaft. Wie er es selbst am liebsten isst? „Ganz klassisch mit Mett – oder mit Butter und ...
Gutes Brot ist Burkhard Rohdes Leidenschaft. Wie er es selbst am liebsten isst? „Ganz klassisch mit Mett – oder mit Butter und Meersalzflocken.“ | Bild: Göbel, Nathalie

Frühmorgens entstehen hier dann Stullen mit Salami, Stullen mit Avocado, Stullen mit Käse, Preiselbeeren oder Tomate-Mozzarella: „Wir haben immer viele Ideen“, sagt Tanja Strom. „Damit waren wir so erfolgreich, dass wir uns überlegt haben, es mit einem Café zu versuchen“, sagt Tanja Strom.

Architektin plant alles selbst

Enzianblaue Wände, wenig Deko ein cleaner Stil und ohne Schnickschnack: Für die freiberufliche Architektin Tanja Strom war klar, dass die Einrichtung ihre Handschrift tragen soll, weshalb die auch jedes Detail selbst geplant hat.

Gesucht: historische Bilder vom Stadtteil Rinelen

Einige der Stuckleisten an den Wänden umrahmen grafische Muster, andere sind noch leer und ermöglichen kleine Wechselausstellungen. Ende November werde eine Künstlerin einige ihrer Werke hier zeigen, sagt Tanja Strom. Auch zur Fasnet sei etwas geplant. Und: Die Bewohner des nördlichsten Schwenninger Stadtteils sind dazu aufgerufen, alte Rinelen-Bilder abzugeben, die im Frühjahr als Collage präsentiert werden sollen.

Holger Drössel serviert Stullen mit Käse und Preiselbeeren. Aus der Leidenschaft für Eishockey der Familien Drössel und Strom/Rohde ist ...
Holger Drössel serviert Stullen mit Käse und Preiselbeeren. Aus der Leidenschaft für Eishockey der Familien Drössel und Strom/Rohde ist das neue Schwenninger Café entstanden. | Bild: Göbel, Nathalie

Ihren Mann Burkhard – er ist Anästhesiepfleger im Schwarzwald-Baar-Klinikum – musste Tanja Strom nicht lange überreden, sich an die Idee vom eigenen Café zu wagen. Zumal im Elternhaus ihrer Freundin Katrin Drössel im Schwenninger Stadtteil Rinelen Räume frei wurden, in denen sich schon zuvor ein Café befunden hatte.

Die Stullen entstehen allesamt aus dem Brot der Bäckerei Link aus Trossingen. Bei einer Verkostung mit zehn Personen aus dem ...
Die Stullen entstehen allesamt aus dem Brot der Bäckerei Link aus Trossingen. Bei einer Verkostung mit zehn Personen aus dem Freundeskreis wurde der Brot-Favorit gekürt. | Bild: Göbel, Nathalie

Seit dem 8. Oktober kann man die belegten Brote à la Stadionkiosk nun vor Ort oder auch zum Mitnehmen im „Stulle three 26“ bekommen, zusammen mit Kaffee oder hausgemachter Limonade. Beim Brot haben die Pächter nichts dem Zufall überlassen: Bei einer Verkostung mit zehn Personen, inklusive Kindern, tastete man sich unter zehn Bortsorten bis zum Favoriten vor. Das Rennen gemacht hat ein Weizenbrot aus der Trossinger Bäckerei Link.

Die Resonanz sei bisher durchweg positiv, sagt Tanja Strom. Neben ihr selbst und ihrem Mann arbeiten auch Katrin und Holger Drössel nebenberuflich im Café mit. Hinzu kommen vier weitere Angestellte. Personal zu finden, sei glücklicherweise kein Problem gewesen, schildert Tanja Strom.

Sie habe sogar schon drei weitere Interessenten, die künftig gerne Stullen servieren würden. Geöffnet hat das Café immer von 7 bis 17 Uhr – außer an den Wochenenden: Da sind schließlich Eishockey-Spiele und Kioskbetrieb.

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