Unzählige Polizisten, darunter auch schwerbewaffnete Spezialeinheiten, beziehen am 23. Januar über Stunden hinweg Stellung im idyllischen Unterkirnach. Der ehemalige Bundeswehrsoldat Tilmann K. widersetzt sich einer Zwangsräumung. Es folgen bange Stunden und spannende Ermittlungen. Alle Entwicklungen rund um den Großeinsatz in Unterkirnach, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Polizei findet Waffen und Sprengstoff im Haus des Ex-Soldaten
Auch am Donnerstag nach dem Großeinsatz der Polizei in Unterkirnach dauern die Ermittlungen an. Eigentlich wollten Spezialisten des Landeskriminalamtes bereits am Mittwoch das Haus durchsuchen. Doch die Beamten mussten das Unterfangen aufgrund giftiger Dämpfe nach kurzer Zeit abbrechen. Tilmann K. hatte am Dienstag im ganzen Gebäude Benzin vergossen – eine Gefahr für die Beamten. Denn durch die Dämpfe könnte sich der im Gebäude vermutete Sprengstoff entzünden.

Erst am Donnerstag kann das Sprengstoffteam des LKA gefahrlos das Haus betreten und es durchsuchen. Dabei finden die Beamten mehrere Waffen und laut Polizeisprecher Marcel Ferraro auch eine „geringe Menge echten Sprengstoffs“.
Wie gefährlich ist Tilmann K.?
Polizisten tragen am Mittwoch im strömenden Regen Kartons voller Beweismittel aus einem Haus im Panoramaweg in Unterkirnach, darunter auch eine Tüte voller Patronenhülsen. Der Ex-Soldat Tilmann K. hatte sich zuvor Stunden lang verschanzt und damit gedroht, das Haus in Brand zu stecken.
Der 62-Jährige sitzt inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt. Zwar laufen die Ermittlungen, doch Mitte der Woche sind viele Fragen offen. Wer ist der Mann, der den SEK-Einsatz in Unterkirnach auslöste und wie gefährlich ist er wirklich? Menschen aus seinem Umfeld geben erste Hinweise, die auf eine familiäre Vorgeschichte und besondere Beziehung zum Haus hinweisen.

Wie der Bürgermeister den Tag erlebte
Der Dienstag beginnt für den Unterkirnacher Bürgermeister Andreas Braun zunächst wie ein normaler Arbeitstag. Doch der Tag soll alles andere als gewöhnlich bleiben. Es folgen bange und stressige Stunden. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet Andreas Braun, wie er den Großeinsatz erlebte.

Ex-Soldat ergibt sich der Polizei
Über Stunden hinweg verhandeln speziell geschulte Beamte am 23. Januar mit dem 62-jährigen Tilmann K., in der Hoffnung, eine friedliche Lösung zu finden. Nach zwölf Stunden folgt der Durchbruch: Der Polizei gelingt es kurz nach 20 Uhr, den Ex-Soldaten zu überreden, sich zu ergeben.

Eine Zwangsräumung eskaliert
Ab Dienstag, 23. Januar, steht die Welt im sonst so idyllischen Unterkirnach Kopf. Gegen 9 Uhr rücken die ersten Einsatzkräfte in den 2600-Einwohner-Ort ein und sperren weite Teile des Wohngebiets Sommerberg ab. Wenig später kreist ein Helikopter über dem Gebiet und zahlreiche Polizisten, darunter vermummte und schwerbewaffnete Spezialeinheiten, beziehen im Wohngebiet Stellung. Doch was ist der Auslöser für diese Szenen, die aus einem Film stammen könnten?

Wie die Polizei mitteilt, sollt eine Zwangsräumung vollstreckt werden, doch die Situation eskaliert. Bewohner Tilmann K. widersetzt sich der Zwangsvollstreckung, verbarrikadiert sich und droht anschließend damit, das Haus anzuzünden.